Pflegewissenschaft

Medizinischer und technischer Fortschritt, die demografische Entwicklung, höhere Anforderungen an die Versorgungsqualität und die Patientensicherheit sowie veränderte Erwartungshaltungen seitens der Patienten erfordern auch in der Pflege eine stetige Weiterentwicklung auf der Basis neuester pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse.

Komplexe Therapien, gerade bei hochaltrigen Patienten, bedingen eine umfassende professionelle pflegerische Versorgung. Neben der Ausbildung sind daher heute vermehrt akademische Qualifikationen notwendig. Mit dem Bachelor »Klinische Pflege« haben wir gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln einen entsprechenden Studiengang für die Pflege entwickelt. Ziel ist unter anderem die zeitnahe Translation neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse in die unmittelbare Patientenversorgung. Deutschlandweit sind wir bislang eine der wenigen Universitäten, die diesen innovativen, dualen Studiengang anbietet. Das mittelfristige Ziel ist ein Anteil an akademisch qualifizierten Pflegefachpersonen in der stationären Patientenversorgung von ca. 10 bis 20 Prozent.

»Hier kann ich die Zukunft der Pflege aktiv mitgestalten.«

Im Video spricht die Pflegewissenschaftlerin Dr. Barbara Strohbücker über ihren bemerkenswerten Werdegang an der Uniklinik Köln und darüber, wie sie hier den Pflegeberuf weiterentwickeln kann. Außerdem verrät sie, was ihr an Köln besonders gut gefällt.

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Hier geht es ins Detail.

Herausforderung

Mit dem gesellschaftlichen Wandel und der gesteigerten Lebenserwartung wird sich die Gesundheitsversorgung in Zukunft vermehrt mit älteren Patienten auseinandersetzen müssen. In den vergangenen acht Jahren ist der Anteil der über siebzigjährigen Patienten in der Uniklinik Köln um mehr als vierzig Prozent gestiegen. Die immer komplexer werdenden Behandlungsverfahren und sich verändernden Patientenbedürfnisse erfordern eine Neuausrichtung der Gesundheitsversorgung und eine größere Vielfalt der Strukturen und Leistungsangebote. 

Ein Thema gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung: die Akademisierung der Gesundheitsberufe. Um dem Anforderungswandel in der komplexer werdenden Patientenversorgung zukünftig gerecht werden zu können, wird eine stärkere Differenzierung der Pflegepersonalstruktur, insbesondere die Einbindung hochschulisch qualifizierter Pflegefachpersonen, angestrebt. Denn es sind die Pflegenden, die den häufigsten und engsten Kontakt zu den Patienten haben und elementare Aufgaben wie die Krankenbeobachtung und -betreuung auf den Stationen erfüllen. Neben den Ärztinnen und Ärzten bilden sie die Schnittstelle, an der die neugewonnenen Erkenntnisse in Medizin, Technik und Pflege in die tatsächliche Patientenversorgung übertragen werden müssen. Daher macht es nur Sinn, wissenschaftliche Kompetenzen auch auf den Bereich der Pflege zu erweitern. 

Mit unserem neuen Studiengang »Klinische Pflege« werden wir diesem Anspruch gerecht. Seit dem Wintersemester 2017/18 bietet die Medizinische Fakultät der Universität zu Köln gemeinsam mit der Gesundheits- und Krankenpflegeschule der Uniklinik Köln das duale Bachelorstudium an. Im Rahmen der anspruchsvollen Ausbildung absolvieren die Schüler in insgesamt vier Jahren die Berufsausbildung zur »Examinierten Gesundheits- und Krankenpflegerin« bzw. zum »Examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger« und erwerben den akademischen Grad des »Bachelor of Science Klinische Pflege«. Voraussetzung sind die allgemeine Hochschulreife und ein Ausbildungsplatz an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule der Uniklinik Köln.

Hand in Hand

Behandlungsabläufe, medizinisches Equipment, Patientenanforderungen und die ökomischen und administrativen Zwänge in der Pflege werden immer komplexer. Das erfordert zunehmend die Akademisierung der Pflegeberufe. Mit dem dualen Studium »Klinische Pflege« haben wir gemeinsam mit der Universität zu Köln einen Studiengang entwickelt, der diese Lücke schließt. Eine der Herausforderungen ist nun der Ausbau und die Integration dieser teils noch stiefmütterlich behandelten Disziplin. Hier ist Pionierarbeit gefragt. Ohne die enge Zusammenarbeit mit allen Abteilungen und Hierarchieebenen funktioniert das nicht. 

Um die Forschung und den Erkenntnisgewinn voranzutreiben, sind wir auf die Expertise der Ärztinnen und Ärzte sowie auf die Erfahrungen des Pflegepersonals auf den Stationen angewiesen. Und um die Pflegewissenschaft in die bestehende Organisationsstruktur der Kliniken zu integrieren, ist die Zusammenarbeit mit der Administration unverzichtbar. An der Uniklinik Köln – und das nicht selbstverständlich – ist dieser Prozess bereits in vollem Gange. Hier werden Hand in Hand alle Voraussetzungen geschaffen, um die Erkenntnisse aus der Pflegewissenschaft direkt ans Bett der Patienten zu bringen.

Karriereweg

Mindestvoraussetzung für ein Studium der Pflegewissenschaft ist die Fachhochschulreife. Für das Studium an Universitäten wird die Allgemeine Hochschulreife benötigt Der Bachelor ist ein erster akademischer Abschluss, der eine Qualifikation zum Master und schließlich zur Promotion innerhalb des Bereichs des Pflege oder in anderen gesundheitsbezogenen Disziplinen ermöglicht. 

Der weitere Karriereverlauf hängt zum einen vom Studienschwerpunkt und -abschluss ab. Zum anderen spielt die Organisationsstruktur an den verschiedenen Instituten eine Rolle. Da die Integration dieses Kompetenzbereiches an deutschen Kliniken noch relativ neu ist, gibt es keinen klassischen Karriereweg.
An Universitätskliniken bilden Stabsstellen eine mögliche Karrierestation.

Kontakt

Bei Fragen und für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an Dr. Barbara Strohbücker.