FaDer Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln, Prof. Dr. Bernd Böttiger, ist in das Präsidium der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) gewählt worden. Ein weiteres Amt für den renommierten Anästhesiologen, der sich neben seinen Aufgaben in Krankenversorgung, Forschung und Lehre an der Uniklinik Köln bereits in verschiedenen deutschen Gesellschaften und auch auf europäischer Ebene für die Weiterentwicklung seines Fachgebiets engagiert. Eine besondere Herzensangelegenheit ist für ihn die Reanimation und speziell die so wichtige Vermittlung von Grundkenntnissen für Laien, deren schnelles erstes Eingreifen im Notfall oft über Leben und Tod entscheiden kann.

Bei der Herzdruckmassage mit dem Rhythmus weltberühmter Songs wie „Dancing Queen“ von Abba oder „Stayin’ Alive“ von den Bee Gees zu arbeiten, ist nur einer seiner Ansätze, um Laien die überlebenswichtige Herzdruckmassage beizubringen. „Die Musik nimmt Ängste und reduziert die Hemmschwelle, wenn in einem Notfall schnelle Hilfe gefragt ist“, sagt Prof. Böttiger.

Ein weiterer Ansatz ist die möglichst frühzeitige Vermittlung von Reanimationskenntnissen. „Laien hören meist erst zur Führerscheinprüfung erstmals etwas von der Herzdruckmassage – also viel zu spät“, sagt der Mediziner. Gemeinsam mit zahlreichen Kollegen und Unterstützern macht er sich deshalb für die Initiative „Schüler werden Lebensretter“ stark. Ein wichtiger Erfolg dieses Projekts ist der Beschluss der Kultusministerkonferenz der Länder, die im vergangenen Jahr entschied, dass Schüler zukünftig ab der siebten Klasse jährlich Reanimationsunterricht erhalten sollen. „Und seit diesem Jahr wird das Konzept ‚Kids save lives’ sogar offiziell durch die Weltgesundheitsorganisation WHO unterstützt“, erklärt der 57-Jährige stolz.

Prof. Dr. Bernd Böttiger studierte Medizin an der Universität Heidelberg und absolvierte seine Facharztausbildung am Enzkreisklinikum sowie am Universitätsklinikum Heidelberg, gefolgt von Forschungsaufenthalten am Max-Planck-Institut für neurologische Forschung in Köln und an verschiedenen Universitäten in den USA. Von 2002 bis 2007 war er leitender Oberarzt und stellvertretender Direktor der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Heidelberg. Seit 2007 ist er Ordinarius der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin an der Uniklinik Köln. Von 2008 bis 2012 war er Präsident des European Resuscitation Council (ERC) und ist dort seit 2013 Director Science and Research. Als Vorsitzender führt er den German Resuscitation Council (GRC) sowie den Arbeitskreis „Notfallmedizin“ der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI). Seit 2014 ist der Mediziner zudem gewähltes Mitglied in der Leopoldina, der Deutschen Akademie der Wissenschaften.

Hintergrund DIVI:

Die 1977 gegründete Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 2.000 Anästhesisten, Neurologen, Chirurgen, Internisten, Kinder-und Jugendmedizinern sowie Fachkrankenpflegern und entsprechenden Fachgesellschaften und Berufsverbänden: Ihre fächer- und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallmedizin aus. Insgesamt bündelt die DIVI damit das Engagement von mehr als 30 Fachgesellschaften und persönlichen Mitgliedern.

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