Im Interview mit Michael Groß

Michael Groß wusste früh, was er beruflich einmal machen möchte. Heute sorgt der 47-jährige Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege als Teamleiter auf der Intensivstation für eine menschliche und professionelle Pflege. Im Interview erzählt er von den Herausforderungen in seinem Job.

Wie haben Sie zu Ihrem heutigen Beruf gefunden?

Viele meiner Verwandten haben im Gesundheitswesen gearbeitet. Nach dem Abitur konnte ich bei einen Praktikum einen Einblick in die Arbeit in einem Krankenhaus gewinnen. Danach stand für mich fest: Ich möchte unbedingt etwas Praktisches im sozialen Bereich machen.

Welche Ausbildung haben Sie absolviert?

Ich habe mich 1993 am städtischen Klinikum Wuppertal-Barmen zum Krankenpfleger ausbilden lassen und mich einige Jahre später an der Uniklinik Köln zum Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege und zur Stationsleitung weitergebildet. 2013 habe ich eine Weiterbildung zum Betriebswirt für soziale Berufe an der Kolping Akademie Köln absolviert.

Was gehört zu Ihren täglichen Aufgaben?

Als Teamleiter bin ich verantwortlich für 45 Kolleginnen und Kollegen. Hinzu kommen Teilnehmende der Fachweiterbildung und Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege. Gemeinsam mit meinem Team sorge ich dafür, dass 14 erwachsene Patientinnen und Patienten intensivpflegerisch versorgt werden. Wir sind ein eingespieltes, interprofessionelles Team. Das erleichtert den Arbeitsalltag.

Außerdem sorge ich für reibungslose Arbeitsabläufe und eine optimale Zusammenarbeit zwischen allen, die an der Versorgung der Intensivpatienten beteiligt sind, z.B. Ärzten, Serviceassistenten, Kolleginnen und Kollegen der Allgemeinstationen und Angehörigen. Zu meinen Aufgaben zählen außerdem die Dienstplanung, das Ausfallmanagement, die Urlaubsplanung und Besprechungen. 

Was begeistert Sie an Ihrem Beruf? 

Auch heute begeistert mich der enge Kontakt mit den Patienten, die Möglichkeit, sie in einer extremen Ausnahmesituation begleiten zu können. Freude macht es mir auch, mit meinem Team für eine menschliche und professionelle Intensivpflege zu sorgen. Das spüren die Patienten. In besonderer Erinnerung ist mir ein Patient geblieben, der einen komplikationsreichen, langen Intensivaufenthalt überstanden hat. Nach seiner Genesung kam er des Öfteren in unsere Intensivstation, um zu zeigen, dass es ihm wieder richtig gut geht.

Seit wann arbeiten Sie an der Uniklinik Köln?

Angefangen habe ich hier im April 1995 auf der neurochirurgischen Intensivstation. Seit August 2008 bin ich Teamleiter der Intensivstation 1C der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin.  

Welche Vorteile bietet die Uniklinik Köln als Arbeitgeber?

Wir arbeiten hier auf dem aktuellen Stand pflegerischer Erkenntnisse. Weiterentwicklungen in der Intensivpflege finden hier schnell den Weg in die Praxis. Ein Vorzug der Uniklinik Köln ist sicherlich, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verschiedensten Bereichen und Abteilungen tätig sein können, ohne den Arbeitgeber wechseln zu müssen - und natürlich die vielfältigen Fort- und Weiterbildungsangebote.

Welche Stärken sollten neue Kolleginnen und Kollegen in der Intensivpflege mitbringen?

Die Basis für unseren Beruf ist ein hohes Maß an Empathie. Zudem ist es hilfreich, belastbar zu sein und die eigenen Grenzen zu kennen. Resilienz ist eine absolut wichtige Stärke in unserem Berufsalltag.

Was ist Ihnen wichtig im Leben? Welchen Hobbys gehen Sie nach?

Mir ist es besonders wichtig, Zeit mit meinen drei Kindern zu verbringen. Außerdem lese ich gerne Krimis, vor allem nordische Autoren wie den Autor Jussi Adler-Olsen. Auch für Städtereisen kann ich mich begeistern. Selbst wenn man schon viel gereist ist, gibt es immer noch Neues zu entdecken.