»Positiv verrückt« - Als Intensivpfleger an der Uniklinik Köln

Dominik Stark istFachkrankenpfleger auf der Internistischen Intensivstation der Uniklinik. Im Interview erzählt er uns, warum viele in der Intensivpflege positiv verrückt sind und warum man nicht unbedingt den perfekten Lebenslauf braucht, um an der Uniklinik eine Chance zu bekommen.

Intensiv von Anfang an. Dominiks Werdegang.

Dominik Stark, Foto: Andreas Teichmann

»Ich habe 2014 meine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger hier begonnen. Während der Ausbildung hatten wir die Chance, unser praktisches Pflegeexamen auf einer Intensivstation zu machen. Das ist eine besondere Sache, da man diese Option außerhalb der Uniklinik oft gar nicht hat. Da ich sowieso immer schon einen Hang zum Medizinischen hatte, hab ich das gemacht. Auf der Internistischen Intensivstation lief es so gut, dass ich dort direkt geblieben bin. Nach einem Jahr auf der Intensivstation wurde ich gefragt, ob ich die Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie machen möchte. Zack war ich nach 2 Jahren in der Fachweiterbildung. Das war schon eine sehr coole Sache.«

Warum in der Intensivpflege alle ein bisschen positiv verrückt sind.

Dominik Stark, Foto: Andreas Teichmann

»Irgendwie kann man hier immer alles regeln. Jeder macht irgendwas Verrücktes. Wir haben auf der Intensivstation alle einen an der Klatsche. Das sagen wir selber über uns. Viele Leute bei uns sind einfach positiv verrückt. Wir sind alle total unterschiedlich und ticken doch alle gleich. Das Teamgefüge ist enorm und das ist es auch, was uns ausmacht.

Als ich auf der Intensivstation angefangen habe, kam der Teamleiter auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich irgendwelche Wünsche bei der Dienstplanung habe. Ich bin großer Fussballfan und hab eine Dauerkarte für Dortmund, pendel am Wochenende immer dorthin. Wenn ich jetzt zu Fussballspielen gehen möchte, kann ich das Wochenende tauschen, muss am nächsten Tag keinen Frühdienst machen oder bekomme sogar frei.«

Alles, außer außergewöhnlich. Dominik über die Uniklinik.

»Egal, was man schulisch erreicht hat, das spielt alles keine Rolle. Wenn man Lust hat und an die richtigen Leute gerät, kann man hier alles erreichen. Ich hatte nicht die besten Abschlüsse oder den feinsten Lebenslauf und hab alle Chancen bekommen. Und wenn man an der Uniklinik Köln arbeitet hat man schon so ein bisschen eine breite Brust. Jeder kennt uns, wir sind ein Riesenunternehmen, haben spitzenmäßig ausgezeichnete Bereiche. Da kann man auch stolz drauf sein.«

Raus aus den Crocs, rein in die Laufschuhe.

Dominik Stark, Foto: Andreas Teichmann

»Ich mach Krafttraining und geh gerne laufen. Unser Job ist anstrengend, wir haben viel mit dem Tod zu tun. Da brauch ich einfach dieses Draußensein. Ich laufe gerne meine Route am Rhein entlang, schau mir das Dom-Panorama an. Manchmal denke ich dann darüber nach, wie ich damals für den Beruf nach Köln gezogen bin und wie es sich jetzt nach Heimat anfühlt. Mit freiem Kopf geh ich dann wieder frischer und distanzierter in den nächsten Dienst.«