»Hilfsbereitschaft wird groß geschrieben« - Als Anästhesietechnische Assistentin an der Uniklinik Köln

Basak Berkenpeter hat ihre Wurzeln in der türkischen Hafenstadt Izmir und ist vor 2 Jahren der Arbeit wegen in die quirlige Rheinmetropole Köln gezogen. In der ersten Zeit im Anästhesie-Team dachte sie, das würde sie nie schaffen. Probleme mit Behörden und der Sprache machten es ihr anfangs nicht leicht. Doch langsam wurde alles besser. Auch dank der großen Unterstützung von allen Seiten fühlte sie sich an der Uniklinik bald zu Hause – und fand hier sogar die große Liebe.

Zwischen Bürokratie und Anästhesie.

Basak Berkenpeter, Foto: Andreas Teichmann

»Ich habe in Köln einen Deutschkurs gemacht. Dann habe ich von der Uniklinik gehört. Ich habe eine E-Mail geschrieben und wurde direkt eingeladen. In dieser Zeit konnte ich fast gar kein Deutsch. Deswegen habe ich die ersten zwei Tage mit einer türkischen Anästhesistin zusammengearbeitet und ihr gezeigt, was ich gelernt habe. Am Ende wollte mich die Uniklinik übernehmen. Aber ich hatte Probleme mit der Arbeitserlaubnis. Diese Sache mit der Anerkennung war sehr anstrengend. Aber dann hat doch alles gut geklappt. Auch weil die Uniklinik mir jeden Tag geholfen hat. Mit der Sprache und auch beruflich. Meine Teamleitung und meine Kollegen haben mich sehr unterstützt. Ohne sie hätte ich das nicht geschafft.«

Basak Berkenpeter, Foto: Andreas Teichmann

Den Menschen von innen verstehen – das wollte Basak schon als Kind.

»Ich war sieben Jahre alt, als ich mir Autopsie-Videos auf YouTube angeschaut habe. Mein Vater hat gedacht, ich bekomme davon einen Knacks. Aber den Aufnahmetest für die Autopsie-Ausbildung habe ich später trotzdem geschrieben. In der Türkei ist das so, dass man nicht einfach so eine Ausbildung oder Studium anfangen kann. Ich habe mich für zwei Ausbildungen beworben: Anästhesie und Autopsie. Man muss vorher einen Aufnahmetest schreiben und es muss Kapazitäten geben. Es gehört also auch Glück dazu, um an den gewünschten Beruf zu kommen. Und das hatte ich. Ich hab die Ausbildung zur Anästhesietechnischen Assistentin bekommen.«

Basak Berkenpeter, Foto: Andreas Teichmann

Die Hilfsbereitschaft an der Uniklinik? Für Basak »alles, außer gewöhnlich«.

»Als Arbeitgeber ist die Uniklinik Köln sehr offen. Hier sagt niemand: »Wir wollen nicht«, sondern »Wir helfen gerne, wir probieren es.« Für uns Ausländer ist das schon sehr wichtig. Denn das ist nicht überall so. Ich habe das auch von anderen ausländischen Kollegen so gehört. Es gab nie Probleme mit der Teamleitung oder den Kollegen. Ich hab während des Anerkennungsjahres in so vielen Abteilungen gearbeitet. Und es war überall gleich. Alle waren unglaublich nett.«

Anästhesie als Superkraft. Was Basak an ihrem Beruf begeistert.

»Wenn wir Medikamente spritzen, atmet der Patient nicht mehr. Dann müssen wir alles richtig machen, damit der Patient dank unserer Maschine wieder atmen kann. Davon hängt die Operation und sein Leben ab. Das fühlt man alles. Wenn kein Anästhesie-Team da wäre, könnte der Patient nicht operiert werden. Es ist ein bisschen so, als würde man wie Superman hinter dem Tuch stehen.«

Basak Berkenpeter, Foto: Andreas Teichmann

Neuanfang im Beruf. Und in der Liebe.

»Ich habe hier nicht nur eine gute Arbeit gefunden, sondern auch meine große Liebe getroffen. Wir haben uns an der Uniklinik kennengelernt. Anfangs waren wir im selben Anästhesie-Team. Michael ist immer so lustig und so laut. Aber ich hatte solche Probleme ihn zu verstehen. Ich habe gar kein Deutsch verstanden. Was sagt er, was fragt er mich? Das war echt lustig. Dann war Rosenmontag in Köln und ich wusste nicht, was ich machen soll. Soll ich zur Arbeit fahren oder nicht. Ich habe ein paar Kollegen geschrieben. Aber keiner hat die Arbeitsmails gelesen, weil alle frei hatten. Nur Michael hat geantwortet. Und so haben wir noch ein bisschen weiter geschrieben, uns kennengelernt. Ja, so hat das angefangen.«