Patienten, Angehörige und interessierte Bürger: sie alle erhalten Beratung und Unterstützung beim Team des Patienten-Informations-Zentrums der Uniklinik Köln. Im Mai hat das PIZ seinen fünften Geburtstag gefeiert. In den vergangenen fünf Jahren hat sich das Zentrum zu einem verlässlichen und erreichbaren Ansprechpartner und zur Anlaufstelle für pflegende Angehörige in der Region Köln entwickelt, dies unterstrich auch Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes bei der Eröffnung der Jubiläumsveranstaltung.
Die Besucher des PIZ sind oft chronisch krank oder pflegen ein krankes Familienmitglied und stehen vor der Herausforderung, nach der Entlassung ihr Leben zu Hause bestmöglich alleine zu organisieren. Für sie und mit ihnen arbeitet im PIZ ein Team von Pflegekräften, das von mehr als 100 Netzwerkpartnern unterstützt wird. Die Aufgabe der PIZ-Mitarbeiterinnen ist es, den Ratsuchenden Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln, die ihnen helfen, das notwendige Selbstvertrauen zu entwickeln mit ihrer veränderten Rolle und Lebenssituation zurechtzukommen. Dies geschieht direkt durch Beratung, Schulung und Training, aber auch indirekt durch die Entwicklung von Schulungskonzepten, die anschließend auf den Stationen umgesetzt werden, durch die Ausbildung zukünftiger Pflegender sowie durch Forschung und Weiterentwicklung im Bereich der Patienten- und Familienedukation.
Eine besonders wichtige Aufgabe des PIZ: Den Übergang in den Sektor „häusliche Versorgung“ sicherstellen. Zwei Drittel aller Pflegebedürftigen werden von ihren Familienangehörigen zu Hause versorgt – und diese sind darauf oft nicht vorbereitet. Ihre Gesundheitskompetenz fördert das PIZ-Team durch die Familiale Pflege – das sind beispielsweise Pflegetrainings im Krankenhaus und zu Hause, bei denen die Angehörigen Transfertechniken oder Pflegemethoden erlernen oder auch Einzel- und Familienberatungen. Besonders Angehörige mit psychisch erkrankten Familienmitgliedern profitieren sehr von den Gesprächs- und Trainingsangeboten. Ein Schwerpunkt liegt hier im Bereich Demenz: Im PIZ werden Angehörige und Demenzerkrankte aus dem Zentrum für Gedächtnisstörungen nach der Diagnose unterstützt, in Familienberatungen und Einzelgespräche sowie Gruppenschulungen für pflegende Angehörige eingebunden und langfristig begleitet. Bisher unterstützte das Team 148 Familien mit insgesamt 372 Einzelmaßnahmen dabei, ihre Angehörigen zu Hause zu versorgen. Wiederaufnahmen durch pflegeverursachte Verschlechterungen wurden dadurch reduziert oder vermieden.
Das PIZ-Team will auch zukünftig dazu beitragen, die spezifische Patientenberatung in der Uniklinik Köln gemeinsam mit den verschiedenen Fachabteilungen weiterzuentwickeln, beispielsweise für Patienten nach Prostatektomie oder nach einer Herz-OP. Ziel ist auch, jedem pflegenden Angehörigen ein Pflegetraining zu ermöglichen. Angedacht ist eine online-Beratung für Betroffene, die aufgrund von eingeschränkter Mobilität das PIZ sonst nicht erreichen. Nicht zuletzt wollen die Pflegeexperten den Bereich Pflegeforschung ausbauen, erstellte Schulungskonzepte evaluieren und auf ihre Wirksamkeit untersuchen. Ein wichtiger Kooperationspartner dabei ist das Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, mit dem aktuell ein gemeinsames Projekt zur Förderung der Gesundheitskompetenz im Bereich Hygiene geplant ist.