24.04.2023
Lindenburg Akademie

Erster generalistischer Pflegejahrgang macht Examen

Mitten im Corona-Lockdown gestartet

Glückliche Absolventinnen und Absolventen, Foto: Dorothea Hensen
Glückliche Absolventinnen und Absolventen, Foto: Dorothea Hensen

Um dem Nachwuchsmangel in der Pflege durch attraktivere berufliche Möglichkeiten und ein verbessertes Image entgegenzuwirken, ist die Pflegeausbildung in Deutschland im Jahr 2020 generalisiert worden. Die ersten Absolventinnen und Absolventen haben die neue Ausbildung an der Lindenburg Akademie, die mitten im Corona-Lockdown gestartet ist, nun erfolgreich abgeschlossen und bleiben auch an der Uniklinik Köln. »Trotz der durch die Corona-Pandemie wirklich sehr erschwerten Lernbedingungen haben sich hochprofessionelle generalistische Pflegefachfrauen und -männer entwickelt, denen ich im Krankheitsfall jederzeit meine pflegerische Begleitung anvertrauen würde«, resümiert Martina Weidler, Pflegepädagogin von der Schule für Pflegefachberufe an der Lindenburg Akademie.

Durch das Pflegeberufegesetz sind die bisherigen Ausbildungen der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zusammengeführt worden. Damit wird die Ausbildung deutlich moderner und attraktiver, die beruflichen Möglichkeiten flexibler. Durch den Kompetenzaufbau mit einem erweiterten Pflegeverständnis können die neuen Fachkräfte nun unkompliziert in allen Versorgungsbereichen mit Patienten aller Altersstufen arbeiten. Die Vorbehaltstätigkeiten, wie Problemidentifizierung anhand von Pflegediagnosen, bieten zudem die Chance für mehr pflegerische Autonomie, wodurch wiederum auch die berufliche Attraktivität steigt. Die verbesserte Flexibilität und die vielfältigen Karrierechancen werden durch die EU-Anerkennung sowie die Möglichkeit zum primär qualifizierenden Pflegestudium weiter erhöht. »Diese durch Vielfalt gesteigerte Attraktivität ist neben der Verbesserung der Arbeitsbedingungen mittels des Tarifvertrags Entlastung (TV-E) essenziell für die Nachwuchsakquise der Uniklinik Köln«, betont Pflegedirektorin und Vorstandsmitglied Marina Filipović.

Um in einem sich stetig verändernden Berufsfeld zu bestehen, ist es für die neue Pflegegeneration bedeutsam, neue berufliche Herausforderungen frühzeitig zu erkennen sowie sich entsprechendes Fachwissen und prozedurales Wissen zu erschließen. Es gilt im Pflegealltag, gemeinsam mit dem zu pflegenden Menschen und den Bezugspersonen situations- und verständigungsorientiert zu agieren und den Pflegeprozess lebensweltorientiert zu steuern. Die Pflegenden müssen ihr eigenverantwortliches Handeln an ethischen Prinzipien, wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie rechtlichen Vorgaben ausrichten und reflektieren.

Um diese Fähigkeiten zu erlangen, erfolgt der Wissens- und Kompetenzaufbau im theoretischen Teil der Ausbildung durch fallorientiertes Arbeiten. Hierbei bearbeiten die Lernenden kontinuierlich Fälle mit typischen Pflegesituationen bei steigender Komplexität. Die Auseinandersetzung mit den einzelnen Pflegesituationen orientiert sich am Pflegeprozess und geschieht auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Mit zunehmendem Kompetenzaufbau agieren die Auszubildenden immer autonomer in der Auswahl und Nutzung von Assessmentinstrumenten, Pflegemodellen und -konzepten sowie der Berücksichtigung von ethischen Prinzipien, rechtlichen Aspekten und Pflegediagnosen. Die enge Verzahnung von theoretischem und praktischem Curriculum sowie theoriegestützte Praxisanleitungen und -begleitungen erleichtern den Theorie-Praxis-Transfer und somit den weiteren Aufbau von fachlicher Kompetenz.

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