Transplantation und Vorbereitung

Für die Indikation zur Lebertransplantation ist nicht nur die Diagnose wichtig, sondern in erheblichem Ausmaß auch der Verlauf der Erkrankung, der den optimalen Zeitpunkt bestimmt. Die Kooperation zwischen dem betreuenden Arzt und dem Transplantationszentrum ist hier von besonderer Bedeutung. Wir möchten diesen Weg mit Ihnen gehen und haben hier einige der Angebote des Zentrums zusammengestellt.

Hierbei sollen Komplikationen der Leberzirrhose während der Wartezeit kontrolliert werden. Die Behandlung der viralen Hepatitis und das Bridging bei hepatozellulären Karzinom tragen dazu bei, dass der Patient in einem bestmöglichen Zustand transplantiert wird.

Transplantationsanmeldung

Um die Anmeldung von Patienten bei uns zu erleichtern, haben wir eine Checkliste für einen Organempfänger für Sie hier bereitgestellt.

Alternativ ist es möglich, die gesamte Abklärung zur Lebertransplantation während eines Aufenhaltes in der Uniklink durchzuführen.

Ein erster Kontakt kann auch über unsere Lebersprechstunde stattfinden.

Lebersprechstunde

Donnerstags 9:00 - 14:00 Uhr
Janine Büch-Gruber
Telefon +49 221 478-4877 oder -6250
Telefax +49 221 478-88720
E-Mail janine.buech-gruber@uk-koeln.de

Sollten Sie generelle Fragen zum Transplantationsprogramm an der Uniklinik Köln haben, stehen wir Ihnen gerne jederzeit per E-Mail oder telefonisch unter der folgenden Nummer zur Verfügung:

Behandlung von Zirrhosekomplikationen

Patienten mit Leberzirrhose weisen klinisch oft einen instabilen Zustand auf, der sich in bestimmten Situationen akut verschlechtern kann und einer sofortigen zielgerichteten ärztlichen Intervention bedarf. Hierzu steht ein interdisziplinäres Team bereit. Im Wesentlichen sind dabei folgende Komplikationen zu nennen:

  • Aszites (Bauchwassersucht) und Ödeme
  • Hepatische Enzephalopathie
    Mit schweren Konzentrations- und Vigilanzstörungen bis hin zum Bewusstseinsverlust.
  • Hepatorenales Syndrom (HRS)
    Prinzipiell reversible Nierenfunktionsstörung, ausgelöst durch renale Vasokonstriktion bei fortgeschrittener Leberkrankheit – andere Ursachen der Nierenfunktionseinschränkung sollten dabei ausgeschlossen sein.
  • Portale Hypertension (Pfortaderhochdruck)
    Mit resultierenden Blutungen aus:
    • Ösophagusvarizen (Krampfadern der Speiseröhre) und
    • Hämorrhoiden
  • Spontan bakterielle Peritonitis (SBP)
    Die SBP stellt eine Sonderform der primären Peritonitis dar. Es handelt sich um eine bakterielle Infektion, die im Rahmen von therapierefraktärem Aszites auftritt.

Zur Sicherstellung der zwingend erforderlichen sofortigen zielgerichteten ärztlichen Interventionen können sich unsere Patienten 24 Stunden am Tag in unserer Notaufnahme vorstellen. Hier ist jederzeit ein Oberarzt der Chirurgie vor Ort. Seitens der internistischen Kollegen besteht sowohl jederzeit Rufbereitschaft als auch die Möglichkeit, stets einen Oberarzt aus der Gastroenterologie einbeziehen zu können. Dieses Szenarium gilt auch an Wochenenden und Feiertagen.

Behandlung der viralen Hepatitis

Die Diagnostik und Behandlung von chronischen und akuten Virushepatitiden stellt einen Schwerpunkt der Arbeit der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie dar. Über das Angebot von offiziell zugelassenen Medikamenten hinaus stehen zur optimalen Patientenversorgung aktuelle Studien zur Verfügung, die jeweils adaptiert sind an die für den Einzelfall individuell vorliegende Indikation. Auf diese Weise profitieren unsere Patienten, weil ihre individuelle Situation Berücksichtigung findet und ihre konkret bestehende Therapiesituation optimiert wird. Auf den Seiten der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Abdominalzentrum finden sich weitere Details.

Terminvergabe

Oberarztsekretariat
Monika Ruhig
Telefon +49 221 478-7847
Telefax +49 221 478-86581
Gebäude 8, Ebene 01.C, Raum 328

Ambulanz

Telefon +49 221 478-97648
Gebäude 8, Ebene 01.B, Raum 201

Oberarzt

Priv.-Doz. Dr. Ulrich Töx
Arzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie, internistische Intensivmedizin
E-Mail ulrich.toex@uk-koeln.de

Screening und Behandlung des hepatozellulören Karzinoms

Screening des hepatozellulären Karzinoms

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist weltweit einer der häufigsten malignen Tumore mit steigender Prävalenz, die Inzidenz in Europa liegt bei etwa 5/100000 Einwohner jährlich. In > 90% der Fälle entsteht das HCC in einer Leberzirrhose; das Risiko für Zirrhosepatienten, an HCC zu erkranken, beträgt bis zu 4% pro Jahr.

Es ist deshalb sinnvoll, Hochrisikopatienten in einem Screeningprogramm regelmäßig zu überwachen. Die Screeninguntersuchungen haben das Ziel, hepatozelluläre Karzinome in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken, denn je kleiner der Karzinomherd bzw. je geringer die Zahl der Herde, desto besser sind die Behandlungschancen. Ein frühes Stadium ist die Vorraussetzung für die Option Lebertransplantation.

Allgemein anerkannt ist die Empfehlung, bei Patienten mit hohem HCC-Risiko – dazu zählen Patienten mit Leberzirrhose auf dem Boden einer Hämochromatose, einer Virushepatitis (B oder C), eines chronischen Alkoholkonsums oder einer PBC sowie bestimmte Patientengruppen mit chronischer Hepatitis B auch ohne Zirrhose - halbjährliche Ultraschall- und Alphafetoprotein (AFP) - Kontrollen durchzuführen.

Jede sonographisch neu festgestellte oder wachsende Läsion ist verdächtig auf das Vorliegen eines hepatozellulären Karzinoms und sollte dann mittels einer Kontrastmittelbildgebung weiter abgeklärt werden. Dazu eignen sich CT, MRT und die Kontrastmittelsonographie. Patienten mit sonographisch auffälligen Herden oder einer signifikanten AFP-Erhöhung werden in unserer Klinik zunächst einer Kontrastmittelsonographie zugeführt, je nach Größe des Tumors und Ergebnis der Untersuchung (HCC-typisches oder nicht typisches Vaskularisationsmuster) folgen ggf. weitere Untersuchungen wie CT/MRT, Biopsie oder engmaschige Nachkontrollen.

Terminvereinbarung

Ursula Dilly, Marita Pütz
Gebäude 8, Ebene 01.C, Raum 301

Telefon +49 221 478-5490
Telefax +49 221 478-3471

Oberärztin

Dr. Natalie Jaspers
Ärztin für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie
E-Mail natalie.jaspers@uk-koeln.de

Behandlung des hepatozellulären Karzinoms

Die Behandlung des hepatozellulären Karzinoms ist eine interdisziplinäre, stadiengeleitete Aufgabe.

An der Uniklinik Köln arbeiten hierbei Hepatologen, Chirurgen, Radiologen und Nuklearmediziner eng zusammen.

Wenn das Ziel der Behandlung ein "bridging for transplant" ist bevorzugen wir die Radiofrequenzablation, da diese die höchste Lokalrezidivfreiheit bei Tumoren <3cm bietet. Die Entscheidung wird aber in jedem Fall im Tumorboard getroffen und weitere Optionen wie Chemoembolisation (TACE) oder SIRT werden individuell diskutiert.

Angebote der Uniklinik Köln zur Behandlung des hepatozellulären Karzinoms:

  • Resektion (inklusive Habib Sealer Resektion)
  • Radiofrequenzablation - RFA
  • Chemoembolisation - TACE
  • Radionukleotidembolisation - SIRT
  • Systemische Therapie - (z.B. Sorafininb)
Psychosomatische Betreuung

Nachsorge nach Transplantation

Allen Patienten wird ein ambulantes psychosomatisch-psychotherapeutisches Gespräch nach der Transplantation angeboten. Bei Komplikationen im Verlauf und bei entsprechender Indikation werden die Patienten frühzeitig, teils unmittelbar nach der Operation im Rahmen des psychosomatischen Konsildienstes engmaschig mitbetreut.

Kontakt

Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Konsil- und Liaison-Ambulanz
Telefon +49 221 478-4103