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2024-08-15 Medientipp

Warum die WHO bei Mpox wieder Alarm schlägt

Prof. Lehmann in der FAZ und im ZDF

Prof. Dr. Clara Lehmann, Foto: Michael Wodak

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen einer neuen Variante der Mpox-Viren in Afrika ihre höchste Alarmstufe aktiviert. Sie hat eine "Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite" (PHEIC) ausgerufen. Sie sieht das Risiko, dass sich die Mpox – auch bekannt als Affenpocken – nach 2022 erneut international ausbreiten und in mehreren Ländern zum Gesundheitsrisiko werden können.

Ein aktueller Artikel der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Mitwirkung von Prof. Dr. Clara Lehmann, Leiterin der Infektionsambulanz und des Studienzentrums I für Klinische Infektiologie der Uniklinik Köln, gibt einen guten Überblick über die Situation in Afrika und in Deutschland sowie zum aktuellen Stand der Impfung gegen Mpox.

Prof. Lehmann hat die Immunantwort auf Imvanex zusammen mit Kollegen aus dem Institut für Virologie der Uniklinik Köln und aus Berlin erforscht. „Diejenigen, die bereits in der Vergangenheit eine normale Pockenimpfung als Kind erhalten hatten, konnten mit einer Auffrischimpfung mit Imvanex geimpft werden, komplett Ungeimpfte bekamen zwei Dosen.“ Wie lange die Immunantwort vor einer Erkrankung schützt, ist aber bislang nicht klar. „Es gab vereinzelt Fälle, bei denen doppelt Geimpfte nach zwei Jahren erneut Mpox bekommen haben“, sagt sie. Noch gibt es keine Empfehlung, ob gegen Mpox Geimpfte ihren Immunschutz auffrischen sollen. Prof. Lehmann empfiehlt aber: „Da der Impfstoff ab 18 Jahren zugelassen ist, kann man sexuell aktiven Menschen mit wechselnden Geschlechtspartnern eine Impfung sehr nahelegen.“ Die Erkrankung sei zwar in der Regel nicht tödlich, die Pocken könnten aber gerade an Schleimhäuten zu sehr schmerzhaften Läsionen führen. „Wir haben Patienten wegen der Schmerzen in der Klinik mit Morphinen behandeln müssen.“

Auch Prof. Dr. Leif Erik Sander, Direktor der Infektiologie an der Berliner Charité, der gemeinsam mit Prof. Lehmann und anderen im Auftrag der Europäischen Arzneimittelagentur eine große Studie zur Wirksamkeit des Impfstoffs durchgeführt hat, spricht sich prinzipiell für eine Impfung sexuell aktiver Gruppen aus.

Auch in den ZDF heute-Nachrichten war Prof. Lehmann zu diesem Thema zu Gast (ab Minute 10:40 Uhr).