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29.11.2024 Innere I

Auszeichnung für Dr. Schommers und Dr. Simonis

Forscher der Uniklinik Köln erhalten Walter-Siegenthaler-Medaille

Priv.-Doz. Dr. Dr. Philipp Schommers und Dr. Alexander Simonis (v.l.), Fotos: Michael Wodak / Christian Wittke

Zwei von drei Medaillen in Silber der Walter-Siegenthaler-Gesellschaft gehen in diesem Jahr an Priv.-Doz. Dr. Dr. Philipp Schommers und Dr. Alexander Simonis, beide von der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln. Die Medaillen werden als Anerkennung für grundlegende wissenschaftliche Arbeiten zu aktuellen Themen der Inneren Medizin vergeben und wurden im Rahmen des 38. Symposiums der Gesellschaft Anfang November in Köln verliehen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 2.000 Euro verbunden.

Dr. Schommers leitet das Labor für antivirale Immunität. Seine Forschergruppe konnte zeigen, dass die HIV-1 Neutralisationsaktivität und Langlebigkeit der natürlich gebildeten neutralisierenden Antikörper stark von der Menge an Virus in Patienten abhängt – in bekannter Analogie zur SARS-COV2-Infektion. Sie charakterisierten HIV-1-infizierte Menschen, die eine höchst potente und breit neutralisierende Antikörperantwort entwickelten, die auch nach vielen Jahren noch nachweisbar war. Dies eröffnet die Aussicht, einen HIV-1-Impfstoff zu entwickeln, der eine solche langlebige Antikörperantwort in den Geimpften induziert.

Titel der ausgezeichneten Arbeit: Dynamics and durability of HIV-1 neutralization are determined by viral replication. Nature Medicine 2023 Nov;29(11):2763-2774

Dr. Simonis leitet das Labor für translationale Infektionsimmunologie. Er hat mit seinem Team einen neuartigen Ansatz der Antibiotika-unabhängigen Blockade von Virulenzfaktoren des Krankenhauskeims Pseudomonas aeruginosa entdeckt. Diese Bakterien können lebensbedrohliche Lungen-, Nieren- und Blutstromerkrankungen verursachen und sind aufgrund zahlreicher Resistenzmechanismen gefürchtet. Um dieser wachsenden Bedrohung durch antimikrobielle Resistenzen entgegenzutreten, werden dringend neue Therapieoptionen benötigt. In der ausgezeichneten Studie, konnte gezeigt werden, dass die menschliche humorale Immunantwort für die Entwicklung von hoch-potenten antibakteriellen Antikörpern genutzt werden kann, die herkömmliche Resistenzmechanismen umgehen. Humane monoklonale Antikörper könnten somit einen innovativen Therapieansatz insbesondere bei schweren Infektionen mit multiresistenten Bakterien bieten.

Titel der ausgezeichneten Arbeit: Discovery of highly neutralizing human antibodies targeting Pseudomonas aeruginosa. Cell. 2023 Nov 9;186(23):5098-5113.e19.