(Stereotaktische Radiotherapie, Oraya)
Die Behandlung der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (AMD) gelingt heute sehr erfolgreich durch VEGF-Blocker (Avastin, Lucentis, Eylea). Der Aufwand ist allerdings erheblich. Er besteht unter anderem in der wiederholten Anreise - oftmals monatlich - zu einem operativen Zentrum. Bei etwa 10-30% dieser Patienten bleibt das Sehvermögen trotz der VEGF-Blocker langfristig unbefriedigend. Trotz dieser unbefriedigenden Behandlungsergebnisse erfolgt meist die Fortsetzung der intravitrealen Arzneimitteleingabe, weil einfach keine andere Therapieoption besteht. Diese Patientengruppe, charakterisiert durch hohen Behandlungsaufwand und geringen funktionellen Gewinn, wünscht sich eine geringere Anzahl an Injektionen und somit längere Intervalle zwischen den Injektionen.
Seit 2014 steht eine einmalig durchzuführende stereotaktische Röntgenbestrahlung ergänzend zur VEGF-Blocker-Therapie zur Verfügung. Die Untersuchung auf Wirksamkeit und Sicherheit, die „Intrepid-Studie“, signalisiert einen um ein Drittel reduzierten Bedarf an Injektionen und in 3% eben nachweisbare Strahlenspätschäden, jedoch ohne funktionelle Beeinträchtigung.
Die Kosten der Bestrahlung werden von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen auf Antrag und nach Feststellung der medizinischen Notwendigkeit übernommen.
Das Gerät, mit dem die Bestrahlung durchgeführt wird, ist in der Augenklinik der Uniklinik Köln aufgestellt. Da es sich um eine neue Behandlungsmethode handelt, haben sich deutsche Universitätskliniken (zum Beispiel Berlin, Essen, Freiburg, Köln, Lübeck, Tübingen) entschlossen, die Behandlungsergebnisse in einer nicht-interventionellen Registerstudie zu erfassen und auszuwerten. Wir stellen die stereotaktische Radiotherapie geeigneten Patienten 2015 zur Verfügung.
Nachtrag 21.09.2021: Die Oraya-Bestrahlungstherapie wird im Augenzentrum der Uniklinik Köln nicht mehr angeboten. Aktuelle Informationen zu intravitrealen Injektionen (IVOM) finden Sie hier.