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05.03.2009

Brustkrebsspezialistin Prof. Nadia Harbeck

kommt an die Kölner Uniklinik

Die national und international renommierte Wissenschaftlerin wird gemeinsam mit Dr. Mathias Warm das Brustzentrum der Universität Köln leiten und die Patientenversorgung und Forschung zur medikamentösen Therapie am Standort ausbauen.

Zum 1. März 2009 nimmt Prof. Dr. med. Nadia Harbeck ihre Arbeit im Brustzentrum Köln/ Frechen auf. Sie beginnt mit diesem Datum ihre Tätigkeit als Professorin an der Uniklinik Köln und wird sich mit Dr. med. Mathias Warm die Leitung des Brustzentrums teilen. Das Brustzentrum ist integrativer Teil der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Uniklinik Köln unter der Leitung von Prof. Dr. med. Peter Mallmann.

Professor Dr. Nadia Harbeck ist eine erfahrene Brustkrebsspezialistin und eine Pionierin bei der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für Brustkrebs. Unter anderem kann eine von ihr mitentwickelte Testmethode, mit der die Konzentration bestimmter Eiweißstoffe (uPA und PAI-1) im Tumorgewebe gemessen wird, Patientinnen und Ärzten dabei helfen, sich für oder gegen eine vorbeugende Chemotherapie zu entscheiden.

Mit dem uPA/PAI-1-Test wird gemessen, wie aggressiv Brustkrebszellen sind. Hilfreich ist das Ergebnis vor allem für Patientinnen, deren Achsellymphknoten frei von Tumorbefall sind. Bei einem niedrigen uPA/ PAI-1-Gehalt haben sie eine sehr gute Prognose für den weiteren Krankheitsverlauf und können sogar erwägen, auf eine vorbeugende (adjuvante) Chemotherapie zu verzichten. Um den Gehalt von uPA/PAI-1 zu messen, wird frisches oder tiefgefrorenes Tumorgewebe untersucht, das bei einer Stanzbiopsie oder Operation
entnommen wurde.

Dieser Test wurde von Frau Prof. Harbeck und ihren Kollegen entwickelt und ist seit 2002 in den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) verankert. Seit Ende 2007 wird der Test auch in den Leitlinien der ASCO (American Society of Clinical Oncology) empfohlen, er sollte daher zur Therapieentscheidung bei frühem Brustkrebs mit berücksichtigt werden.

„Soviel wie nötig, sowenig wie möglich“ ist die Devise von Frau Prof. Harbeck, deshalb erforscht sie die genauen Wirkungen von Medikamenten, um eine Übertherapie mit unnötigen Belastungen aber auch eine Untertherapie für die Patientinnen vermeiden zu helfen.

Frau Prof. Harbeck arbeitet daran, dass Erkenntnisse und Ideen der Grundlagenforschung möglichst schnell in Strategien zur Vorbeugung und Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Brustkrebs umgesetzt werden. „Um die Heilungschancen bei Brustkrebs zu verbessern, müssen neue Erkenntnisse aus der Tumorbiologie konsequent genutzt und weiter entwickelt werden“ sagt Harbeck.

Einer ihrer Schwerpunkte ist auch die Durchführung klinischer Studien und hier insbesondere die Mitentwicklung neuer zielgerichteter Medikamente gegen Brustkrebs. Frau Prof. Harbeck leitet mehrere deutschlandweite und internationale Studien. In Köln wird sie u.a. eine Studie anbieten, die erstmals die Wirkung eines uPA-Inhibitors erforscht, der in Tablettentherapie verhindern soll, dass die Krebszellen weitere Metastasen bilden.

„Das Brustzentrum Köln / Frechen bietet bereits modernste Diagnostik und Therapie für seine Patienten – ich möchte hier neben neuen Therapiemöglichkeiten vor allem auch die so wichtigen ergänzenden Patienten-orientierten Angebote ausbauen.“

Prof. Harbeck ist mit einem Physiker verheiratet und hat vier Kinder im Alter von 4 bis 17 Jahren. „Ich freue mich auf die neue Herausforderung in der Domstadt, auf die weltoffenen Rheinländer – und vor allem auf meine neuen Kollegen und Patientinnen.“

Klinische Schwerpunkte

  • Therapieplanung bei Brustkrebs.
  • Systemische Brustkrebstherapie: Endokrine Therapie, Chemotherapie,
    Antikörpertherapie, Bisphosphonate, unterstützende Therapien
  • Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen, Zweitmeinungen,
    Nachsorgeuntersuchungen

Wissenschaftliche Laufbahn
Studium der Medizin an der LMU München

1993 Onkologische Doktorarbeit über das Aufspüren von Tumorzellen im Knochenmark von Brustkrebspatientinnen mittels spezifischer Antikörper an der Frauenklinik Großhadern Ludwig-Maximilians-Universität München, Doktorvater: Prof. Wolfgang Eiermann

Fachärztin für Frauenheilkunde
Wechsel zu Prof. Henner Graeff (Frauenklinik an der TU München) der eine „Translational Research Unit“ zum Thema Brustkrebs aufbaut. Harbeck arbeitet dort zusammen mit dem Biochemiker Prof. Manfred Schmitt. Er
entwickelt einen spezifischen biochemischen Test, um uPA und PAI-1 im
Tumorgewebe zu messen.

1998 Habilitationsschrift über Prognosefaktoren bei Brustkrebs an der TU München bei Prof Henner Graeff

ASCO 2001 Fellowship Merit Award für den besten eingereichten wissenschaftlichen Beitrag auf dem weltgrößten Krebskongress ASCO 2001 in den USA sowie weitere nationale und internationale Preise (u.a. AACR 2001 Award for Clinical-Translational Research, 2002 AGO Schmidt- Matthiesen Preis).

Seit 2000 Oberärztin und von 2005 – 2009 Leitung der Medikamentösen Brustkrebstherapie und Klinischen Brustkrebsforschung an der Frauenklinik der Technischen Universität München

Eingeladener Eröffnungsvortrag der 6. Europäischen Brustkrebskonferenz (EBCC-6) in Berlin 2008

Mitgliedschaft in Fachgesellschaften
Stellvertretende Leitung AGO TRAFO (Kommission Translationale Forschung der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie)

Mitglied der AGO Kommission Mamma, die die jährlich aktualisierten AGO Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie von Brustkrebs herausgibt. (www.ago-online.de)

Wissenschaftliche Leitung des jährlichen COMBATing Breast Cancer Symposiums (gemeinsam mit Prof. Kaufmann und PD Rody, Frankfurt) zum Thema Klinisch-Translationale Forschung bei Brustkrebs, nächster Kongress 13.-14.11.2009 in Köln

Leitungsgremium der EORTC (European Organization for Research and Treatment of Cancer) PathoBiology Group.

Verantwortliche Chefherausgeberin der Fachzeitschrift „BreastCare“ (die Zeitschrift des Karger Verlages gibt es seit 2006, englische und deutsche Fachbeiträge zum Thema Brustkrebs)

Kontakt:
Prof. Dr. med. Nadia Harbeck
Leitung, Brustzentrum Köln/Frechen
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Uniklinik Köln
Kerpener Straße 34 | 50931 Köln
Telefon 0221 478-87743 | Telefax 0221 478-86546
www.brustkrebsschwerpunkt-koeln.de
nadia.harbeck@uk-koeln.de

Für Rückfragen:

Sina Vogt,
Leiterin Stabsabteilung Kommunikation Uniklinik Köln
Telefon: 0221 478 5548
E-Mail: pressestelle@uk-koeln.de