Die Patienten-Beiräte und Direktoren der onkologischen Spitzenzentren der Universitätsklinika in NRW haben in einem Offenen Brief an die Gewerkschaft ver.di appelliert, die Streikmaßnahmen an den Universitätsklinika während der laufenden Verhandlungen einzustellen, um negative gesundheitliche Folgen für die Krebs-Patienten zu vermeiden. Für das Centrum für Integrierte Onkologie Köln haben die Vorsitzende des Patientenbeirats, Bärbel Söhlke, und der CIO-Direktor, Univ.-Prof. Dr. Michael Hallek, den Offenen Brief unterschrieben.
Die Unterzeichner dokumentieren in dem Schreiben an Sylvia Bühler, Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes, auch ihr Verständnis und ihre Unterstützung für das Anliegen der streikenden Pflegenden zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Im Mittelpunkt steht die Sorge um das Wohlergehen der an den Zentren behandelten Patientinnen und Patienten mit Krebs. In dem Offenen Brief heißt es dazu wörtlich:
„Der aktuelle Streik verursacht täglich Verschiebungen von Eingriffen und Therapien, infolgedessen sowohl Angst, als auch Leid und gar Lebensgefahr durch Voranschreiten der Krebserkrankung. Daher sind wir maximal besorgt um das Wohlergehen unserer Krebs-Patientinnen und -Patienten. Die umfassende Einbeziehung der Krebsmedizin in die Streikmaßnahmen in dem derzeitigen, massiven Ausmaß ist neu und wird von uns mit allergrößter Sorge gesehen.
Viele der Krebs-Patientinnen und -Patienten müssen an einem unserer Zentren versorgt werden und können nicht in andere Krankenhäuser verlegt werden. Für viele dieser oft schwerstkranken Patientinnen und Patienten bieten wir besondere Diagnostik- oder Therapieverfahren an, die an anderen Einrichtungen nicht verfügbar sind.
Hierzu zählen beispielsweise multimodale Therapiekonzepte, komplexe chirurgische Eingriffe, Hochdosis-Chemotherapien, autologe oder allogene Stammzelltransplantationen oder neuartige zelluläre Immuntherapien (CART-Zell-Therapien).
Diese Therapien können den Patientinnen und Patienten nicht vorenthalten werden. Sie müssen wegen der extremen Belastung heimatnah durchgeführt werden, damit Patientinnen und Patienten in dieser extremen Situation die seelische wie soziale Unterstützung ihrer Familien und Freunde erhalten können und in ihrer Nähe verbleiben dürfen.“