Für seine grundlagenwissenschaftlichen Arbeiten ist Dr. Max Christoph Liebau, Facharzt an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (Prof. Dr. Jörg Dötsch), auf der 49. Arbeitstagung der Pädiatrischen Forschung im Rahmen der 109. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin mit dem renommierten Friedrich Linneweh-Preis ausgezeichnet worden. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis wird jährlich zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Pädiatrie vergeben.
Zystennieren sind eine Gruppe sehr ernsthafter – meist erblich bedingter – Erkrankungen der Nieren. Durch die Bildung von zahlreichen mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen, den sogenannten Zysten, sind die Nieren in ihrer Filterfunktion erheblich eingeschränkt. Genetisch bedingte Zystennieren sind die häufigste lebensbedrohliche Erbkrankheit beim Menschen und eine der Hauptursachen für Chronisches Nierenversagen. Eine Heilung ist aktuell noch nicht möglich. Die einzige Hoffnung ist eine Nierentransplantation.
In enger Kooperation mit dem Nephrologischen Forschungslabor der Klinik II für Innere Medizin (Prof. Dr. Thomas Benzing, Prof. Dr. Bernd Schermer) beschäftigt sich Dr. Liebau mit den zellbiologischen Grundlagen solcher genetischer zystischer Nierenerkrankungen des Kindesalters, wie der autosomal rezessiven polyzystischen Nierenerkrankung (ARPKD) und der Nephronophthise.
Im Fokus seiner Arbeiten, die hochrangig publiziert und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden, stehen die Mechanismen der Signalweitergabe innerhalb einer Zelle und deren Veränderung im Krankheitsfall. Diese Signalweitergabe wird unter anderem über sogenannte Zilien reguliert.
Das sind fadenartige Zellfortsätze, die als Sensoren die Umgebung einer Zelle wahrnehmen. Die Funktion dieser Zilien ist bei zystischen Nierenerkrankungen gestört. Die Folgen einer solchen Störung für intrazelluläre Signalwege sind unzureichend verstanden, weshalb bisher für diese Erkrankungen keine ursächlichen Therapieansätze bestehen.
Ergänzt werden die grundlagenwissenschaftlichen Arbeiten durch eine europäische Registerstudie zur strukturierten prospektiven Charakterisierung des hochgradig variablen klinischen Verlaufs von ARPKD-Patienten (www.aregpkd.org). Diese Registerstudie wird von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Uniklinik Köln für die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie und für ein Netzwerk europäischer Kindernephrologen koordiniert.
Weitere Informationen:
Für Rückfragen:
Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: +49 221 478-5548
E-Mail: presse@uk-koeln.de
<link fileadmin user_upload pressemitteilungen pm_2013 download file>Pressemitteilung als pdf-Download
<link fileadmin user_upload bilder mediathek_bilder liebau_max_4580_mfk300dpi.jpg download>Pressebild Dr. Max Liebau
<link fileadmin user_upload pressemitteilungen pm_2013 download file>