Mit Förderung der Marga und Walter Boll-Stiftung richtet die Medizinische Fakultät der Universität zu Köln eine neue Stiftungsprofessur für „Altern und demenzielle Erkrankungen“ ein. Ein entsprechender Kooperationsvertrag wurde heute (07.07.2014) an der Klinik und Poliklinik für Neurologie unterzeichnet – gemeinsam vom Vorstand der Marga und Walter-Boll Stiftung, vertreten durch die Vorstandsmitglieder Hartmut Anders, Rüdiger Lennartz und Heinrich Nopper, sowie Prof. Dr. Thomas Krieg, Dekan der Medizinischen Fakultät und Dr. Michael Stückradt, Kanzler der Universität zu Köln.
Der soziodemographische Wandel stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen: Schon jetzt leiden in Deutschland über eine Million Menschen an Demenz und die Anzahl der Neuerkrankungen beträgt etwa 200.000 pro Jahr. Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit demenzieller Erkrankungen. Sie liegt bei den 65- bis 69-Jährigen bei weniger als zwei Prozent, steigt aber auf über 30 Prozent bei den über 90-Jährigen. In Anbetracht der stetig zunehmenden Lebenserwartung in unserer Gesellschaft wird dementsprechend die Anzahl der Demenzkranken weiter zunehmen, mit all den sich daraus ergebenden gravierenden sozialen und ökonomischen Konsequenzen. Schon jetzt leidet fast die Hälfte der Pflegebedürftigen in deutschen Privathaushalten und über 60 Prozent aller deutschen Heimbewohner an einer Demenz.
Die Uniklinik Köln nimmt seit Jahren eine Vorreiterrolle bei der Erforschung von Alterungsprozessen und altersassoziierten Erkrankungen ein. „Die zukünftige Professur soll helfen, die Brücke zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung zu Alterungsprozessen und demenziellen Erkrankungen zu schlagen“, so Prof. Dr. Gereon Fink, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie. Insbesondere sollen auch Aspekte der Vorbeugung und Heilung von altersabhängigen demenziellen Erkrankungen erforscht werden.
„Der neu eingerichteten Professur für ,Altern und demenzielle Erkrankungen’ kommt eine Schlüsselrolle zu bei unseren Bemühungen, Alterungsprozesse besser zu verstehen und demenziellen Erkrankungen vorzubeugen. Wir wollen aber nicht nur die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Symptome, Diagnosen und Behandlung der Altersdemenz vertiefen und ausbauen, sondern auch die Versorgung älterer und an Demenz erkrankter Menschen verbessern helfen. Daher danken wir der Marga und Walter Boll-Stiftung für ihre wichtige und großzügige Förderung“, sagte Prof. Fink, der die Stiftungsprofessur initiiert hat.
Die Marga und Walter Boll-Stiftung wurde im Jahr 1995 gegründet. Die Stiftung fördert Bereiche aus Wissenschaft und Forschung sowie soziale Projekte. Die Professur wird über die Dauer von fünf Jahren von der Boll Stiftung gefördert.
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Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
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