Die Uniklinik Köln und das Evangelische Krankenhaus Kalk (EVKK) haben sich mit niedergelassenen Kollegen zum Kölner Lungenkrebscentrum (KLC) zusammengeschlossen. Neue Erkenntnisse aus der Genomforschung ermöglichen aussichtsreiche personalisierte Therapieansätze.
Lungenkrebs ist noch immer die häufigste Krebstodesursache in Deutschland. 45.000 Menschen sind jedes Jahr von dieser Diagnose betroffen, die Mehrheit von Ihnen in einem bereits fortgeschrittenen Stadium. Während mit alleiniger Chemo- und Strahlentherapie in der Vergangenheit nur geringe Therapiefortschritte erzielt werden konnten, gibt es heute Erkenntnisse aus der Genomforschung, die zu einem neuen Verständnis von Lungenkrebs geführt haben. Dadurch ist für immer mehr Patienten eine zielgerichtete Therapie möglich. Jeder Tumor wird mit modernsten Verfahren der Genomdiagnostik auf alle bekannten molekularen Veränderungen hin untersucht. Dieses effiziente Vorgehen schaut nur dort auf molekulare Veränderungen, wo auch therapeutische Ansätze verfügbar sind. In den gemeinsamen Tumorkonferenzen wird dann eine auf den Patienten zugeschnittene
Behandlungsstrategie erarbeitet. Zusammen mit neuen Techniken in der pneumologischen Diagnostik, der gewebeschonenden Chirurgie, der Strahlentherapie sowie moderner Bildgebungsverfahren ergeben sich hieraus effektivere Behandlungsansätze. Um die komplette Palette zeitgemäßer
Therapien möglichst vielen Lungenkrebspatienten in Köln anbieten zu können, haben die Krebsexperten der Uniklinik Köln und des EVKK zusammen mit niedergelassenen Kollegen jetzt das „Kölner Lungenkrebscentrum an der Uniklinik Köln und dem Evangelischen Krankenhaus Kalk“ (KLC) gegründet. Am Mittwoch (29.08.2012) hat sich das Kölner Lungenkrebscentrum erstmals einer größeren Öffentlichkeit präsentiert und das Konzept des Zentrums vorgestellt. „Unser größtes Anliegen ist es, im KLC durch die enge Zusammenarbeit von Ärzten der unterschiedlichsten Fachdisziplinen mit renommierten Genomforschern neue Erkenntnisse aus der Forschung schnell zum Patienten zu transportieren und so die
Prognose der Patienten zu verbessern“, beschreibt Prof. Jürgen Wolf, Ärztlicher Leiter des Centrums für Integrierte Onkologie Köln und Leiter des KLC, die Motivation für die Gründung. Der Koordinator des KLC, Dr. Andreas Schlesinger, Leiter des Lungenzentrums Köln am EVKK, ergänzt: „In der Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen sehen wir es als unsere Aufgabe an, die neuesten Verfahren für unsere gemeinsamen Patienten anzubieten. Mit der Ansiedlung der Thoraxchirurgie am EVKK, der Etablierung eines gemeinsamen Lungenkrebszentrums und dem Zugang zur Expertise der molekularbiologischen Analyse der Universität Köln definiert sich rechtsrheinisch ein neuer Anspruch in der Behandlung von Betroffenen mit Lungenkrebs. Zudem ist das KLC für weitere Kooperationspartner offen, denn in der gleichwertigen Zusammenarbeit liegt eine Chance für Köln im Kampf gegen Lungenkrebs.“
Zu den Kernkooperationspartnern des KLC gehören alle relevanten klinischen Einheiten an beiden Standorten. Darüber hinaus sind dem KLC weitere Behandlungspartner aus der Uniklinik Köln und dem EVKK angeschlossen, zum Beispiel aus den Bereichen Schmerztherapie, Psychoonkologie, Palliativmedizin, Physiotherapie und Logopädie. Eine wichtige Rolle spielt in dem Konzept des KLC außerdem eine gute Einbindung und Kommunikation mit den niedergelassenen Ärzten, so dass vor, während und nach dem Krankenhausaufenthalt eine optimale Betreuung der Patienten gewährleistet ist. Das KLC hat zudem zahlreiche Kooperationsverträge mit Selbsthilfeorganisationen und der Raucherberatung abgeschlossen.
Homepage:
www.koelner-lungenkrebscentrum.de
30.08.2012
Neues Angebot für Lungenkrebspatienten in Köln
Kölner Lungenkrebscentrum (KLC) gegründet