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16.09.2013

„Prüfen, Rufen, Drücken“

Pressekonferenz zum Auftakt der Woche der Wiederbelebung

Deutschland braucht mehr Ersthelfer. Die aktuelle Bilanz ist alarmierend. Nur 15 Prozent der Bundesbürger helfen im Ernstfall. Dabei kann Wiederbelebung so einfach sein – wie die Uniklinik Köln vom 16.09. bis 22.09.2013 im Rahmen der „Woche der Wiederbelebung“ demonstriert. Hier werden in dieser Zeit über 500 Schüler in Reanimation geschult.

Jeder kann in die Lage geraten: Der plötzliche Herztod ist mit schätzungsweise bis zu 100.000 Fällen pro Jahr nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Obwohl jeder helfen könnte, tun es die wenigsten. Dabei ist es gerade bei einem Herzstillstand unerlässlich, schnell zu handeln: Bereits drei Minuten nach einem Herzstillstand wird das Gehirn nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt – es treten unwiderrufliche Schäden auf. Mit einer einfachen Herzdruckmassage kann der Restsauerstoff im Blut zirkulieren und so bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes die Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidend erhöhen.

„Prüfen, Rufen, Drücken sind drei leicht zu merkende Schritte bei einem Herzstillstand: Reaktion und Atmung checken, Notruf 112 wählen und die Herzdruckmassage sofort beginnen. So kann die Überlebenschance verdoppelt bis verdreifacht werden“, erklärte Prof. Dr. Bernd W. Böttiger, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin an der Uniklinik Köln zu Beginn der Pressekonferenz am 16.09.2013.

„Oftmals sind viele Menschen im Ernstfall überfordert, weil sie zuerst an die stabile Seitenlage oder den Wechsel zwischen Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung denken. Der Kern der Wiederbelebung ist die Herzdruckmassage. Das wissen viele nicht. Die zentrale Botschaft ist daher: Reanimation ist einfach. Jeder kann es tun. Jeder kann ein Leben retten“, so Prof. Böttiger.

Außerdem zögern viele, da sie sich fragen, ob sie rechtlich belangt werden können, wenn sie etwas falsch machen. Prof. Böttiger dazu: „Sie können nichts falsch machen! Jede Hilfe ist erste Hilfe. Sie können und dürfen Herzdruckmassage durchführen und einen Defibrillator anwenden. Auch wenn Sie dies nie oder lange nicht mehr geübt haben, es könnte lebensentscheidend sein.“

Wesentlich mitinitiiert wurde die Woche der Wiederbelebung an der Uniklinik Köln von der Fachschaft Medizin – also der Vertretung der Medizinstudierenden. "'Für uns als Mediziner der nächsten Generation ist es ein wichtiges Anliegen, die Schüler in Reanimation zu trainieren. Wir sind auch vor einiger Zeit noch Schüler gewesen und von daher sehr nah an dieser Zielgruppe dran", wie Niklas Wichmann, Vertreter der Arbeitsgruppe Wiederbelebung, Fachschaft Medizin, erklärt.

Damit die Schüler das Wissen rund um die Reanimation auch mit nach Hause tragen und dort auch trainieren können, kann die Trainingspuppe mitgenommen werden. Jeder Schüler, der am Training teilnimmt, bekommt eine Trainingspuppe geschenkt.

Ein weiterer Kooperationspartner der Woche der Wiederbelebung an der Uniklinik Köln ist defiköln. Priv.-Doz. Dr. Hannes Reuter, Oberarzt der Klinik für Kardiologie an der Uniklinik Köln und Vertreter von defiköln erklärt die Motivation wie folgt: „Ziel von defiköln ist es, die Prognose von Patienten mit plötzlichem Herzstillstand durch Einbeziehung auch von Laienhelfern nachhaltig zu verbessern. Wir schaffen dafür die notwendigen Voraussetzungen. Durch langjährige Präsenz auf öffentlichen Veranstaltungen im Kölner Raum bringen wir regelmäßig in Erinnerung, dass Laienreanimation einfach in der Durchführung und entscheidend für den Betroffenen ist. Außerdem stehen durch defiköln aktuell allein 100 Defibrillatoren in allen Kölner Filialen der Sparkasse KölnBonn und den Foyers der Kölner Krankenhäuser  –- rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr  – zur Verfügung."

Experten gehen davon aus, dass mit einer Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer direkt vor Ort in Deutschland jährlich circa 5.000 Menschenleben gerettet werden könnten.

Für Rückfragen:

Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: +49 221 478-5548
E-Mail: presse@uk-koeln.de

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