Im November 1908 wurde auf dem Gelände der Lindenburg - dem heutigen Standort der Uniklinik Köln - erstmals in dieser Stadt ein kommunales Großkrankenhaus eingeweiht. Damit entstand in Köln erstmals ein Gebäudekomplex, der für die medizinische Ausbildung am Krankenbett konzipiert war. Mit über 30 Gebäuden, 1108 Betten und einer Ärzte-Akademie für „praktische Medizin“ ging er im November 1908 offiziell in Betrieb. 1919 wurde die Universität zu Köln wieder eröffnet und am 5. Mai des Jahres begannen die klinischen Vorlesungen. In der Amtszeit von Bürgermeister Konrad Adenauer wurde die Forschung an der medizinischen Fakultät in der zweiten Hälfte der 20er Jahre deutlich verstärkt. Die Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1945 hatte an der Uniklinik Köln mehrere Facetten. Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender der Uniklinik Köln: „Hervorragende Wissenschaftler und Ärzte mussten, wie an vielen anderen Orten in Deutschland auch, das Haus verlassen. Auf der anderen Seite machten systemtreue Wissenschaftler Karriere. Um ein Schlaglicht auf diese Zeit zu werfen, hat die Historikerin Irene Franken die Geschichte am Beispiel der Frauenklinik in dieser Zeit nachgezeichnet.“

Wissenschaftlich und in der Patientenversorgung ging es in den 1950er und 1960er Jahren deutlich nach oben. Die Anforderungen an eine Universitätsklinik waren völlig andere als noch 50 Jahre zuvor. So war die Zeit der Pavillon-Klinik vorbei – diese wurde nach und nach abgebrochen. Am 22. Oktober 1971 war Richtfest am Bettenhaus, das damals größte Hängehaus der Welt – die Etagen wuchsen um den Betonkern von unten nach oben. Die Infrastruktur der Uniklinik musste sich immer wieder gewandelten Bedürfnissen in Versorgung und Forschung anpassen. Deshalb wird das in den 1970er Jahren richtungweisende Bettenhaus seit dem Jahr 2005 saniert und runderneuert. Diese Arbeiten werden voraussichtlich im Jahr 2012 beendet sein.

Heute steht die Uniklinik Köln für Universitätsmedizin auf höchstem, in vielen Bereichen internationalem, Niveau. Der Standort, der im Volksmund immer noch „Lindenburg“ heißt, steht auch für international renommierte Spitzenmedizin. Forschungsergebnisse kommen hier schnellstmöglich zum Patienten. Über 200.000 Patienten werden hier jährlich auf höchstem medizinischem Niveau behandelt, über 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Versorgung, Forschung und Lehre tätig.

Zum Festakt:
Am Freitag den 21.11.2008 wird die Uniklinik Köln das 100jährige Jubiläum von 12:00 bis 15:00 Uhr in einem Festakt feiern. Als Vertreter des Landes Nordrhein-Westfalen wird Dr. Michael Stückradt, Staatssekretär im Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW an dem Festakt teilnehmen. Als Festredner wird Prof. Dr. Dr. Klaus Bergdolt, Leiter des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin sprechen. Seine Festrede trägt den Titel: „Was ist Gesundheit? Antworten aus Jahrtausenden“. Öffentlicher Teil (Führungen, Ausstellung, Buch): Von 15:00 - 18.00 Uhr sind die Kölner Bürger eingeladen, an dem Jubiläum teilzunehmen. Um 15:00 Uhr und 16:30 Uhr werden historische Führungen über das Gelände der „Lindenburg“ und der heutigen Uniklinik Köln angeboten. Treffpunkt und Start der Führungen ist jeweils im Bettenhaus vor der Information (Kerpener Str. 62, Köln-Lindenthal). Im Bettenhaus, im Zwischengang und im Foyer des Herzzentrums ist ab sofort eine Ausstellung über die Geschichte der Uniklinik Köln zu sehen. Flyer mit Erklärungen zur Ausstellung liegen an der Info im Bettenhaus und im Herzzentrum aus. Für Interessierte ist die Ausstellung bis zum Jahresende zugänglich.

Zum Jubiläum gibt es eine Buchveröffentlichung, die die Geschichte der „Lindenburg“ und der Uniklinik Köln widerspiegelt. Das Buch „100 Jahre Klinik auf der Lindenburg“ (ca. 200 Seiten Hardcover) ist am 21.11.08 parallel zur Ausstellungseröffnung im Bettenhaus der Uniklinik in der Zeit von 14.30-17.30 Uhr an einem Bücherstand erhältlich oder ab sofort über den Buchhandel zu beziehen (Preis 19,90 Euro).

Für Rückfragen:
Christoph Wanko
Stabsstelle Kommunikation Uniklinik Köln
Telefon: 0221 478 5548
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