Der Wissenschaftler PD Dr. Hans Christian Reinhardt, Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln, ist mit dem „Vincenz-Czerny-Preis für Onkologie“ der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie ausgezeichnet worden. Er erhält die mit insgesamt 7.500 Euro dotierte Auszeichnung für seine herausragenden Arbeiten zur personalisierten Krebstherapie. Der Preis gilt als einer der renommiertesten deutschen Forschungspreise für Krebsforscher.

In den letzten Jahren hat sich die Therapie von Krebserkrankungen grundlegend geändert. Viele Tumorerkrankungen werden heute mit einem personalisierten Therapieansatz behandelt. „Unser zunehmendes Verständnis über die Genetik verschiedener Tumore erlaubt es uns, ganz spezifisch diejenigen genetischen Veränderungen anzugreifen, die für Tumorentstehung und Tumorwachstum verantwortlich sind“, erklärt Dr. Reinhardt. Trotz eines enorm hohen Forschungsaufwands versteht die Wissenschaft die Tumorentstehung noch immer nicht komplett. Daher kann noch nicht jeder Tumor mit einem personalisierten Therapieansatz behandeln werden. „Wir hoffen mit unserer Forschung aktiv dazu beizutragen, dass sich das in den nächsten Jahren ändert“, so der Wissenschaftler.

In ihren Untersuchungen machen sich PD Dr. Reinhardt und sein Team im Cologne Center for Genomics das Prinzip der sogenannten synthetischen Letalität zunutze. Die synthetische Letalität ist ein genetisches Verfahren bei dem die Funktion von Genen gehemmt wird, die essentiell für das Überleben von Tumorzellen sind, während ihre Funktion für das Überleben von gesunden Zellen verzichtbar ist. Damit sollen zielgerichtete Therapien entwickelt werden, die Tumorgewebe spezifisch schädigen und vernichten, während umliegendes gesundes Gewebe geschont wird. Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist die hohe Wirksamkeit gegen Tumorgewebe, verbunden mit äußerst geringen Nebenwirkungen.

PD Dr. Hans Christian Reinhardt wechselte 2009 mit einem Emmy-Noether Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an die Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln unter Leitung von Prof. Dr. Michael Hallek. Neben der Arbeit in der Grundlagenforschung widmet er sich dort der Versorgung von Krebspatienten.

Hintergrund:
Seit 1979 vergibt die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie den Vincenz-Czerny-Preis jährlich für die beste wissenschaftliche Arbeit zu klinischen, experimentellen oder theoretischen Fragen der Onkologie. Visionär und Namenspatron Vincenz Czerny hat als einer der ersten Wissenschaftler, den interdisziplinären Charakter des Faches Onkologie erkannt. Er förderte und realisierte die für die Onkologie so befruchtende Zusammenarbeit zwischen der operativen Medizin, der Strahlentherapie und der Inneren Medizin.

Für Rückfragen:
PD Dr. Hans Christian Reinhardt
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Uniklinik Köln
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Anja Schattschneider
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation
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