Patienten mit Mittelohrstörungen können mit dem von Prof. Dr. Karl-Bernd Hüttenbrink, dem Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Uniklinik Köln entwickelten Implantat endlich wieder hören.
Menschen mit einer Schwerhörigkeit aufgrund einer chronischen Ohrentzündung konnte bisher oft nicht zufriedenstellen geholfen werden. Zwar kann die Entzündung, unter der rund ein Prozent der
Bevölkerung einmal im Leben leidet, in schweren Fällen operativ behoben werden – jedoch bleibt in vielen Fällen das Trommelfell steif. Doch zum Hören muss es schwingen. Prof. Dr. med. Karl-Bernd Hüttenbrink, der seit Jahren zu Problemen des Mittelohres forscht, nahm ein in der Ohrchirurgie schon etabliertes Implantat, welches Innenohrschwerhörigkeit (zum Beispiel Altersschwerhörigkeit) behebt. Dieses modifizierte er so, dass es auf dem Steigbügel des Mittelohres hält und dort schwingt. Zudem wird dem Patienten ein ca. zwei Euro großer Empfänger unter die Kopfhaut gesetzt, ein entsprechender Sender mit Mikro liegt auf der Kopf
haut unter dem Haar. Er nimmt den Schall auf, der Empfänger setzt ihn dann um in Schwingungssignale an das Implantat – das Ohr, und damit der Patient, hört wieder gut. Die Batterie, die rund einmal die Woche gewechselt werden muss, liegt außen auf der Kopfhaut. Die Firma, deren Innenohrimplantat Prof.
Hüttenbrink verwendet hat, war von seiner Fortentwicklung so begeistert, dass sie nun auch das Implantat für die Mittelohr-Schwerhörigkeit produziert.
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