Köln, den 17. Juli 2008. Seit 01. April 1989 war Universitäts-Professor Dr. med. Norfrid Klug Direktor der Klinik für Allgemeine Neurochirurgie sowie Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Neurochirurgie an der Uniklinik Köln.
Vorher war er zwei Jahre Kommissarischer Direktor der Neurochirurgischen Universitäts-Klinik in Gießen. Prof. Dr. med. Norfrid Klug, geb. am 15. Juli 1943 in Stettin, tritt am 01. August 2008 in den Ruhestand.
Prof. Klug war immer ein Vertreter der Einheit von Forschung, Lehre und Krankenversorgung: „Prof. Klug und seine Arbeit stehen für universitäre Medizin auf höchstem Niveau. Ich bedanke mich im Namen des Vorstandes für seine Tätigkeit an der Uniklinik Köln,“ erklärt Prof. Dr. med. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender der Uniklinik Köln. Prof. Klug deckte das Gesamtgebiet der Allgemeinen Neurochirurgie von der Pädiatrischen bis zur Geriatrischen Neurochirurgie mit Schwerpunkten in der Traumatologie und der Mikrochirurgie ab. Führend war er auch auf dem Gebiet der Hirngeschwülste und der cerebrovaskulären Erkrankungen sowie der operativen Behandlung von degenerativen Wirbelsäulenleiden. Sein Können zog zahlreiche Patienten an - weit über die Grenzen Kölns hinaus. Unter Prof. Klug wurden modernste elektrophysiologische Monitoring-Verfahren eingeführt, sowohl auf der Intensivstation als auch
intraoperativ. Diese Verfahren ermöglichen es, bei neurochirurgischen Eingriffen (beispielsweise am Gehirn, am Rückenmark, oder auch insbesondere bei Tumor- und Gefäßoperationen) die betroffenen Nerven Strukturen kontinuierlich zu überwachen und reduzieren so die Gefahr einer Schädigung. Neu unter ihm war auch die Durchführung von Wachoperationen bei Tumoren in kritischen Hirnregionen.
Prof. Klug wird am 18. Juli im Rahmen eines Neurochirurgischen Symposiums an der Uniklinik Köln feierlich verabschiedet. Bis zur Wiederbesetzung des Lehrstuhls für Allgemeine Neurochirurgie wird die Klinik von Professor Dr. med. R.-I. Ernestus geleitet.
Wissenschaftliche Schwerpunkte von Prof. Klug:
- Schädel-Hirn-Verletzungen/Polytrauma (BMBF-Verbundprojekt)
- Neurochirurgische Frührehabilitation nach Schädel-Hirn-Trauma/Polytrauma
- Verlaufsuntersuchungen/Monitoring an Patienten mit primärem und sekundärem Mittelhirnsyndrom (Ableitung sämtlicher Evozierter Potentiale und elektrophysiologisch abgeleiteter Hirnstammreflexe)
- Polygraphische Untersuchungen an Patienten im akuten Mittelhirnsyndrom im Stadium der Decerebration mit Ableitung vegetativer Messgrößen einschließlich des intrakraniellen Drucks
- und Ableitung der integrierten Muskelaktivität
- Klinische und experimentelle Untersuchungen zur Frühstimulation
- beim cerebralen Koma und Untersuchungen zur neurochirurgischen Frührehabilitation
- Intraoperatives elektrophysiologisches Monitoring und Brain mapping bei Operationen in sogenannten eloquenten Hirnarealen
Cerebrovaskuläre Erkrankungen
- Experimentelle Untersuchungen zusammen mit dem Max-Planck-Institut für neurologische Forschung (Professor Dr. Heiss) und
- klinischer Untersuchungen zusammen mit der Neurologischen Klinik und dem Max-Planck-Institut für neurologische Forschung
- (Professor Dr. Heiss) zum Vasospasmus und beim ischämischen malignen Mediainfarkt, cerebrale Mikrodialyse
Degenerative Wirbelsäulenleiden
- Epidurale Fibrose (klinische und experimentelle Untersuchungen
- mit Mitomycin C und Rapamycin)
Neurochirurgische Onkologie
- Aufbau einer „Hirntumorbank“ mit zuletzt 7.000 dokumentierten und
histologisch klassifizierten Gewebeproben von über 3.100 Patienten. - Aufbau einer Arbeitsgruppe „Neurochirurgische Onkologie“.
- Einbindung der Neurochirurgischen Klinik in das CIO mit Bewilligung eines Antrags an die Deutsche Krebshilfe (Köln/Bonn).
- Ausbildung von zahlreichen Neurochirurgen im In- und Ausland. Etablierung einer institutionalisierten neurochirurgischen Früh- Rehabilitation. Förderung zukunftsweisender neuer Strukturen (Kooperationsvertrag mit der PAN-Klinik, MVZ).
Für Rückfragen:
Sina Vogt
Leiterin Stabsstelle Kommunikation Uniklinik Köln
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