Interview mit Kathrin Schwarz

Kathrin Schwarz arbeitet im Herz-, Thorax-, und Gefäß-OP der Uniklinik Köln. Im Interview erklärt die gebürtige Braunschweigerin, welche Aufgaben sie als Fachkrankenschwester im Operationsdienst hat und warum ihr der Beruf so viel Spaß macht.

Wie haben Sie zu Ihrem Beruf gefunden?

Mein zweieinhalb Jahre jüngerer Bruder wurde mit einer Blasenekstrophie geboren. Durch den frühen Kontakt zu Krankenhaus, häuslicher Pflege und Behandlungspflege entstand bei mir der Wunsch, im medizinischen Bereich zu arbeiten.

Welche Ausbildung haben Sie absolviert?

Von April 1984 bis März 1987 habe ich in Braunschweig meine Krankenschwesternausbildung absolviert und danach im allgemeinchirurgischen OP angefangen. Nach meiner Fachweiterbildung für OP-Schwestern, 1991 bis 1993, habe ich im Herz-, Thorax-, Gefäß-OP gearbeitet. 2003 habe ich noch eine Weiterbildung zur Praxisanleiterin gemacht.

Was gehört zu Ihren täglichen Aufgaben?

Mein Aufgabenbereich umfasst die komplette Begleitung einer Operation. Beim Vorbereiten des OP-Saals teste ich zum Beispiel die Funktion der Apparate, stelle Instrumentensiebe, Verbandmaterialien, Implantate usw. bereit und kontrolliere, ob die Materialien unversehrt und steril sind. Als Springer reiche ich alles an, was am sterilen Tisch gebraucht wird. Außerdem gehört auch die Dokumentation der OP am Computer dazu. Als „instrumentierende Assistenz“ decke ich die sterilen Tische mit den benötigten Instrumenten und Verbrauchsgütern. Ich muss die verschiedenen OP-Abläufe und mögliche Komplikationen kennen, damit ich eine reibungslose Operation gewährleisten kann. Der Operateur sollte möglichst nur die Hand aufhalten müssen, um die richtigen Instrumente zur richtigen Zeit zu bekommen. Nach der OP werden die Instrumente in die Wiederaufbereitung gegeben, der Saal gereinigt und die nächste Operation vorbereitet.

Was begeistert Sie an Ihrem Beruf?

Die vielfältigen Aufgaben und die immer wieder neuen Situationen, auf die ich schnell und verantwortungsbewusst reagieren muss. Außerdem arbeite ich nicht allein, sondern im Team, auch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Berufsgruppen wie Anästhesie oder Kardiotechnik. Hier ist jeder auf den anderen und seine Aufmerksamkeit angewiesen. Da macht auch das Arbeiten im 24-Stunden-Dienst in der Nacht Spaß. Wichtig ist mir auch der respektvolle Umgang mit narkotisierten Patienten, die unsere Achtsamkeit brauchen.

Gibt es ein besonderes Erlebnis, das Sie in guter Erinnerung haben?

Besonders beeindruckt hat mich meine Arbeit für Heart-for-Ethiopia e.V. in Addis Abeba. Wir haben junge Erwachsene an den Herzklappen operiert, die sonst keine Überlebensmöglichkeit gehabt hätten. Dieser besondere Zusammenhalt des Teams begleitet mich noch heute in meinem Alltag und die Dankbarkeit der Patienten und ihrer Angehörigen hat mich ebenfalls tief beeindruckt.

Seit wann arbeiten Sie an der Uniklinik Köln?

Seit dem 1. Juli 2017 arbeite ich im Herz-, Thorax- und Gefäß-OP der Uniklinik Köln.

Welche Vorteile bietet die Uniklinik als Arbeitgeber?

Die Uniklinik gehört zur Universität Köln und bietet medizinische Maximalversorgung. Allein durch die vielen verschiedenen Fachdisziplinen bieten sich umfangreiche Betätigungsfelder. Außerdem gibt es Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und diverse Sport- und Physiotherapie-Kurse.

Welche Stärken soll eine neue Kollegin oder ein neuer Kollege für Ihren Beruf mitbringen?

Wir wünschen uns Kolleginnen und Kollegen, die offen mit Menschen umgehen und sich in unser Team integrieren. Sie sollten sich flexibel und kreativ auf neue Situationen einstellen können. Da bei unserer Arbeitszeit auch Anwesenheitsdienst und Rufdienst geleistet werden muss, ist die Belastbarkeit nicht zu unterschätzen.

Welchen Hobbys gehen Sie nach?

Mein Beruf ist eines meiner Hobbys. Ansonsten ist es mir wichtig, eine partnerschaftliche Beziehung zu führen – seit ich in Köln bin, kann ich dafür mehr Zeit investieren. Ich liebe die Spaziergänge und Kuscheleinheiten mit unserem Labrador-Retriever und wenn dann noch Zeit ist, lese ich gern historische Romane.