Im Interview mit Jessica Helmers, IT-Spezialistin im Team ORBIS

Sich auf Neues einlassen zu können ist eine Stärke, die man in ihrem Job unbedingt mitbringen muss. Dass sie das sehr gut kann, hat Jessica Helmers schon durch den Neustart in Köln bewiesen. In Köln schaut sie sich gerne alles an, was die Stadt zu bieten hat. Und auch beruflich genießt sie die neuen Erfahrungen. Der Mix aus Vor-Ort-Besuchen in der Klinik und Computerarbeit im Büro macht für sie den Reiz aus.

Über welche Stationen sind Sie zur IT gekommen?

Ich habe mehrere Ausbildungen gemacht. Zuerst zur Zahnarzthelferin, dann zur Medizinischen Dokumentationsassistentin (MDA) und später noch eine Weiterbildung zur Medizinischen Dokumentarin. Bei der Ausbildung zur MDA hat mich eine IT-Dozentin angesprochen, ob ich nicht bei ihr im ORBIS-Team ein Praktikum machen möchte. Bis dahin hatte ich so das typische Bild von der IT: Da sitzt man im Keller vorm PC und gibt Sachen ein. Aber so ist es bei ORBIS ja überhaupt nicht. Als die Dozentin mich gefragt hat, hab ich mich natürlich damit beschäftigt. So bin ich in die IT-Gruppe reingerutscht und habe ORBIS kennen- und liebengelernt. Vieles von dem, was ich in der Ausbildung gelernt habe, ist in meiner jetzigen Arbeit von Vorteil.

Warum der Wechsel an die Uniklinik?

Ich hab zwei Jahre noch mal was Anderes gemacht, in der technischen Dokumentation. Und dann habe ich von der Stelle im ORBIS-Team der Uniklinik Köln erfahren und mir gedacht: Gut, ich wage den Schritt. Ein kompletter Neuanfang. Ich kannte niemanden in Köln. Ich bin wirklich wegen des Jobs hergezogen.

Wie lief das Ankommen in Köln?

Sehr gut, muss ich sagen. Das hätte ich gar nicht gedacht. Zum Glück habe ich schnell eine Wohnung gefunden. Ich habe auch schon Kontakte geknüpft und viel erlebt. In Köln ist immer was los. Es ist immer Trubel. Mich hat am Anfang verwundert, dass es so grün hier ist. Das hätte ich gar nicht gedacht. Ich bin mit einer Bekannten spazierengegangen und es war überall grün.

Jessica Helmers, Foto: Michael Wodak

»An meinem Beruf begeistert mich, dass man in Bereiche reinkommt, in die man so normalerweise gar nicht kommen würde. Tumorboards, Fallkonferenzen, kardiologische Untersuchungen. Ich liebe diesen Mischmasch, vor Ort im Klinikum unterwegs zu sein, dann aber auch wieder im Büro, im System etwas einrichten. Dieser Mix ist es, was es besonders macht.«

Wie sieht ein normaler Arbeitstag aus?

Das ist wirklich individuell. Vom Büro aus mache ich zum Beispiel Fehleranalyse. Oder ich bin vor Ort bei der Pflege oder dem medizinischen Personal und hole mir Informationen ein, um zum Beispiel im System einen neuen Bereich einzurichten. Mein Büro ist nicht auf dem Campus-Gelände, sondern im ERGO-Gebäude. Ich habe den Luxus, dass ich in der Nähe vom Uniklinikum wohne und mobiles Arbeiten möglich ist. Man kann vieles vom Büro oder aus dem Home Office machen. Aber das Erstgespräch oder bestimmte Sachen macht man besser vor Ort. Das wird hier auch sehr befürwortet. Oft arbeite ich zu Hause und gehe zu den Terminen rüber aufs Klinikgelände. Wenn ich doch mal im Büro bin und zum Klinikgelände muss, ist das auch kein Problem. Man ist schnell vor Ort.

Sie arbeiten mit dem Krankenhausinformationssystem ORBIS, wie kann man sich das vorstellen?

Im Krankenhausinformationssystem ORBIS läuft die Patientendokumentation, von der OP-Dokumentation über die Arztbrieferstellung bis zu Terminierungen oder Konsilanforderungen. Konsilanforderungen heißt: Eine Fachabteilung bittet eine andere um Unterstützung bei der Begutachtung eines Patienten. Bisher werden Konsilanforderungen viel auf Papier gemacht. Wenn ein Fachbereich das über ORBIS machen möchte, richte ich das ein. Es gibt dann ein Erstgespräch mit den Anwendern: Wie soll zum Beispiel die Anforderungsmaske aussehen? Im System hat man viele Möglichkeiten, das individuell einzurichten.

Was begeistert Sie besonders an Ihrem Beruf?

Man hat viele Möglichkeiten, sich zu entfalten. Es gibt verschiedene Bereiche, die das ORBIS-System abdeckt. Es wird nicht langweilig, aber man muss offen sein. Es kommt immer anders, als man denkt, aber das macht den Reiz aus.

Jessica Helmers, Foto: Michael Wodak

»Mein Team ist außergewöhnlich. Wir haben wirklich viele individuelle Persönlichkeiten und jeder bringt seine Stärken ein. Wir arbeiten Hand in Hand, so wie man sich das wünscht, so wie es sein sollte. Das ORBIS ist wirklich groß. Alles kann man nicht wissen. Es gibt für jeden Bereich jemanden, die oder der das wirklich tiefgehend versteht.«

Wieviel Köln steckt in der Uniklinik?

Köln ist eine tolle, große Stadt. Es gibt viel zu entdecken. Das wird noch lange dauern, bis ich den Überblick habe. Aber ich bin sehr herzlich aufgenommen worden. Auch im Uniklinikum merke ich, dass die Leute sehr offen und aufgeschlossen sind. Das ist mir hier aufgefallen.

Was sollten zukünftige Kolleginnen und Kollegen mitbringen?

IT ist kein Job zum Däumchendrehen. Es macht wirklich Spaß, weil es nie monoton ist. Und das liebe ich. Um im Uniklinikum oder auch speziell im Team ORBIS gut anzukommen, muss man Freude daran haben, sich auf was Neues einzulassen. Es ist wirklich individuell. Wenn man bereit ist, sich auf neue Abenteuer einzulassen, in ein Team zu kommen, das wirklich viele Persönlichkeiten hat, wird jeder herzlich aufgenommen.