Im Interview mit Marcel Hennsberg, Koordinator im IT-Service

Hinter jedem Gerät steht ein Mensch, der damit umgeht. Umso zufriedener ist Marcel Hennsberg, wenn er die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte oder der Pflegeteams ein Stück weit automatisieren und einfacher machen kann. Für ihn ist die Uniklinik alles anderes als ein gewöhnlicher Arbeitgeber. Denn gerade in der IT steckt viel mehr, als man auf den ersten Blick sieht.

Schildern Sie doch mal Ihren Werdegang.

Ich bin gelernter Hotelfachmann, hatte also ursprünglich mit dem Klinikbereich gar nichts zu tun. Nach meiner Ausbildung habe ich in einem Hotel am Empfang angefangen. Ich bin so ein typisches Kind der 90er Jahre. Die IT hat sich da gerade angefangen zu entwickeln. In dem Hotel begann die erste richtige Arbeit mit Managementsystemen. Ich fing an, mich aus eigenem Interesse näher damit zu beschäftigen. Und wie das damals so war: Sobald man Lust hatte, sich damit auseinanderzusetzen, war man derjenige, der es machen durfte.

Warum haben Sie sich entschieden, der Hotelbranche den Rücken zu kehren?

Ich bin sehr lange in der Hotellerie gewesen. 27 Jahre insgesamt. Da ist der Wunsch entstanden, eine berufliche Veränderung anzustreben. Während der Pandemie hat die Hotellerie anderthalb Jahre stillgestanden. Das hat meinen Wunsch noch bestärkt, etwas Neues zu finden. Es war so ein innerer Drang und ich habe mich umgesehen. Ich wollte sehr gerne im IT-Bereich bleiben und gleichzeitig mit Menschen zu tun haben. Das war etwas, das mir sehr am Herzen lag.

Was hat Sie motiviert, sich an der Uniklinik zu bewerben?

Ich bin sehr gerne im Kontakt mit Menschen und projektbegleitend oder organisatorisch unterwegs. Die IT-Bereiche werden gerade sehr stark gesucht. Das hat mir ein bisschen in die Hände gespielt. Ich konnte für mich einen Filter setzen und fragen: Was spricht mich an? Dass es die Uniklinik Köln war, die so ein Profil sucht, hat mich doppelt motiviert, diese Bewerbung abzuschicken. Wir sind hier an der Uniklinik ein Maximalversorger, der so viele Bereiche abdeckt und so viel Gutes für Menschen tut. Da wollte ich gerne Teil von sein.

Marcel Hennsberg, Foto: Michael Wodak

»Als ich den OP-Bereich besichtigt habe, stand da der Da Vinci Operationsroboter mit seinen sechs oder acht Operationsarmen. Das war schön, das Ding da live stehen zu sehen. Ich wusste: Im Hintergrund sind Menschen, die das angebunden haben oder dafür sorgen, dass die Menschen vor Ort das tun können, was sie wollen und müssen. Das macht die uk-it. Es ist bemerkenswert. Wenn ich nach Hause komme, erzähle ich begeistert, was ich hier so kennengelernt habe.«

Wie sieht ein normaler Arbeitstag aus?

Kommunikation und Bewertung von Unterlagen – davon habe ich ganz viel auf dem Tisch. Das bezeichne ich gerne als Pathfinding, weil kein Dokument wie das andere ist. Meine Hauptprämisse ist die Koordination der einzelnen Fachabteilungen zusammen mit den vor Ort tätigen Anwendern. Geräte in das Kliniknetzwerk einbinden und alles koordinieren. Mit dem Ziel der bestmöglichen IT-Sicherheit auf der einen Seite und der Anwendbarkeit auf der anderen Seite. Auch ein spannendes Feld ist, dass ich mich mit den Herstellern abstimme, um unsere Sicherheitskriterien mit den Möglichkeiten der Hersteller zusammenzubringen. Die Dokumentation und Vorbereitung für die einzelnen Fachteams ist ein weiterer großer Teil meiner täglichen To-dos.

Was gefällt Ihnen besonders in Ihrem Job?

Die Vor-Ort-Termine sind für mich immer spannend. Das alles kennenzulernen, die Personen, die am Patienten tätig sind, mit den Geräten umgehen müssen. Da mache ich mir ein Bild davon, wie sie mit den Geräten arbeiten, wo sie angeschlossen werden, was alles passiert. Und auch bei der Anwendung bin ich dabei. Ich habe so tolle Bereiche kennengelernt. Ich bin bei den wundervollen Menschen auf der Kinderonkologie gewesen. Das alles kennenzulernen vor Ort, das begeistert mich immer wieder aufs Neue.

Wie viel Klinik steckt in Ihrer Arbeit?

Viele der Geräte haben inzwischen Computereinheiten, die ans Netzwerk angeschlossen werden können, um Daten in Datenbanken oder Bilder ins Netzwerk zu übertragen. Damit alle Ärztinnen damit arbeiten können. Wie das aber nun mal so ist, sind viele Geräte von den Herstellern fixiert. Dann gilt es das zu durchleuchten. Durch die Netzwerkverknüpfung nehmen wir eine Menge Arbeitslast von den Kolleginnen vor Ort.

Marcel Hennsberg, Foto: Michael Wodak

»Die Uniklinik Köln unterstützt sehr die Diversität der Menschen und nimmt sie so wie sie sind. Vor kurzem stand ich so am S-Bahnhof und da kam die Plakatwerbung von der Uniklinik Köln: »Bleib, wie du bist und mach, was du kannst.« Das funktioniert genauso. Man kommt hier an und ist ganz schnell Teil des Teams. Das ist besonders.«

Inwiefern prägt die Stadt die Uniklinik?

Die Uniklinik ist eine Stadt in der Stadt. Man fährt rüber zum Campus und hat ganze Straßenzüge, die zur Uniklinik Köln gehören. Die Uniklinik ist sehr groß, sehr vielschichtig und bunt. Sie ist in Köln sehr tief verwurzelt. Das Bunte ist eine große Schnittmenge.

Was sollten zukünftige Kolleginnen und Kollegen mitbringen?

Spaß an dieser Aufgabe. Die Offenheit, mit anderen zusammenzuarbeiten und zu kommunizieren. Das geht ganz hervorragend. Gerade in der IT. Ganz viel Lernbereitschaft, weil hier viele Bereiche nach Prozessen arbeiten. Die Bereitschaft, die vielen Schnittstellen zwischen den Fachbereichen kennenzulernen. Gerade wenn man aus kleineren Betrieben kommt, ist diese prozessgesteuerte Arbeitsweise natürlich etwas ganz Neues. Aber auf dem Weg dahin kann man so viel Tolles lernen.