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2024-04-09 Pflegewissenschaft

Auszeichnungen bei EbM-Tagung

Forschungsschwerpunkt Gewalt in der Pflege

Prof. Dr. Sascha Köpke und Anja Bergmann, Foto: Michael Wodak/Klaus Schmidt

Im Rahmen der 25. Jahrestagung des Netzwerks für Evidenzbasierte Medizin (EbM) gingen zwei Preise an das Institut für Pflegewissenschaft der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln. Beide Auszeichnungen thematisieren das Thema „Gewalt in der Pflege“. Hierzu baut das Institut für Pflegewissenschaft unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Sascha Köpke derzeit einen Forschungsschwerpunkt auf. 

David-Sackett-Preis 2024: Prof. Köpke ausgezeichnet

Eine Gruppe von Forschenden aus der Pflegewissenschaft von mehreren Universitäten erhält den Wissenschaftspreis des EbM-Netzwerks 2024 für zwei Cochrane Reviews zu Interventionen zur Reduktion von freiheitsentziehenden Maßnahmen sowie von Antipsychotika in der Langzeitpflege. Mitautor ist Univ.-Prof. Dr. Sascha Köpke, Leiter des Instituts für Pflegewissenschaft an der Medizinischen Fakultät. Die ausgezeichneten Arbeiten, die auf eine langjährige Kooperation der beteiligten Forschenden aufbauen, haben eine große Bedeutung für die Sicherheit und die Qualität der Versorgung von älteren Menschen.

Der mit 2.000 Euro dotierte David-Sackett-Preis wird jährlich für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Evidenzbasierten Medizin und Gesundheitsversorgung in Forschung und Lehre verliehen.

Weltweit steigt die Zahl älterer Menschen und mit ihr Betroffene mit kognitiven Beeinträchtigungen. Ob im häuslichen Umfeld, in der ambulanten oder der stationären Pflege, die Betreuung und Pflege dieser Menschen stellen eine große gesellschaftliche Herausforderung dar. Um Stürze zu vermeiden oder um veränderte Verhaltensweisen besser kontrollieren zu können, werden bei pflegebedürftigen älteren Menschen häufig freiheitsentziehende Maßnahmen (FEM) wie Bettgitter oder Fixiergurte oder auch Antipsychotika, das heißt Medikamente zur Reduktion von Unruhe, eingesetzt. Beide Maßnahmen werden kontrovers diskutiert, da ihr Einsatz die gewünschten Behandlungs- und Therapieziele meist nicht erreicht werden und ihre Anwendung für die Betroffenen verschiedene negative Folgen für die Gesundheit haben kann. Daher wird in wissenschaftlichen Leitlinien und von Fachverbänden in vielen Ländern seit langem gefordert, diese Maßnahmen zu vermeiden.

Die mit dem David-Sackett-Preis ausgezeichneten Cochrane Reviews: Möhler R, Richter T, Köpke S, Meyer G. Interventions for preventing and reducing the use of physical restraints for older people in all long-term care settings. Cochrane Database Syst Rev 2023;(7):CD007546

Lühnen J, Richter T, Calo S, Meyer G, Köpke S, Möhler R. Psychosocial interventions for reducing antipsychotic medication in care home residents. Cochrane Database Syst Rev 2023;(8):CD008634

Anja Bergmann als Erstautorin beim Posterwettbewerb ausgezeichnet

Anja Bergmann, M.Sc. Public Health, ist als Erstautorin einer multizentrischen Arbeitsgruppe – stellvertretend für das PEKo-Konsortium – für das Poster zum Thema „Gewalt im Krankenhaus“ mit dem ersten Preis des Posterwettbewerbs der 25. Jahrestagung des EbM-Netzwerks ausgezeichnet worden.

Gewalt im Krankenhaus kann sowohl von Beschäftigen ausgehen, sie aber auch selbst betreffen. Daten aus dem deutschsprachigen Raum zeigen hohe Prävalenzen für physische und verbale Gewalt gegenüber Beschäftigen. Im Projekt PEKo 2.0 werden gemeinsam mit Beschäftigten der teilnehmenden Krankenhäuser zielgruppen- und bedarfsorientierte Maßnahmen zur Prävention von und zum Umgang mit Gewalt in der Pflege entwickelt und implementiert. Eine begleitende Evaluation untersucht Effekte auf die Prävalenz von Gewaltereignissen sowie die Machbarkeit der Maßnahmen.

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