Interdisziplinäres Post-COVID-Zentrum
In Köln fasst das interdisziplinäre Post-COVID-Zentrum alle Aktivitäten zur Erforschung und Behandlung des Post-COVID-Syndroms (PCS) zusammen. Dabei bündelt und vernetzt es unterschiedliche Kliniken und Institute, die sich mit dem PCS befassen.
Als einer der ersten Standorte in Deutschland wurde in Köln eine Post-COVID-Ambulanz aufgebaut. Hauptanliegen ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit, um das Verständnis vom PCS zu verbessern, Studien und medizinische Forschung voranzutreiben und so ein sektorenübergreifendes Versorgungskonzept für Post-COVID-Betroffene zu etablieren.
Post-COVID-Syndrom (PCS)
Im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie klagen Genesene zunehmend über langanhaltende Beschwerden. Das PCS beschreibt dabei Folgen der akuten Erkrankung mit dem Corona-Virus, die nach 3 Monaten noch immer bestehen und die sich sehr unterschiedlich präsentieren.
Die berichteten Symptome sind vielfältig und zeigen unterschiedliche Organmanifestationen (z.B. Fatigue/Müdigkeit, Dyspnoe, Husten, Arthralgien, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und Thoraxschmerzen). Sie können einzeln oder in Kombination auftreten und unterschiedlich lange andauern. Ein einheitliches Krankheitsbild eines Post-COVID-Syndroms gibt es bislang nicht.
Nach einer überstandenen akuten Infektion mit SARS-CoV-2 leiden bis zu 10% der Corona-Patientinnen und -Patienten unter diesen Langzeitfolgen. Dabei sind sowohl Menschen mit schweren als auch mit leichten Krankheitsverläufen vom PCS betroffen. Dazu zählen Menschen aller Altersgruppen – Kinder und Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen. Menschen, die vorher mitten im Leben standen, werden durch die gesundheitlichen Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2 Infektion relevant in ihrem persönlichen und beruflichen Alltag beeinträchtigt.
Das Post-COVID-Syndrom stellt die Medizin vor eine Vielzahl an Fragen. So unterschiedlich diese Symptome sind, so unterschiedlich fallen auch die Erfordernisse einer passenden Behandlung aus. Die Abteilung Klinische Infektiologie der Uniklinik Köln ist daher seit Beginn der Pandemie an neuen Forschungsansätzen interessiert, um die Genese, Prävalenz und Präsentation der Erkrankung zu identifizieren und daraus neue Diagnostik- und Therapiestrategien abzuleiten. Hier suchen wir den Austausch mit Kollegen und Kolleginnen aus Deutschland, Europa und im internationalen Bereich.
Da es sich bei dem PCS um eine Systemerkrankung handelt, die Patienten und Patientinnen auf vielfältige Weise beeinträchtigt, bedarf es der interdisziplinären (Klinische Infektiologie, Innere Medizin, Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik, Pneumologie, Kardiologie, Rheumatologie, HNO, Physikalische- und Rehabilitationsmedizin, Allgemeinmedizin, Schmerzmedizin, Pädiatrie, Physikalische Medizin u.a.) und sektorenübergreifende Zusammenarbeit in Kooperation mit den niedergelassenen Kollegen und Kolleginnen, um an einer Verbesserung des Zustands der Patientinnen und Patienten mit Post-COVID-Syndrom mitzuwirken.