Im Interview mit Mona Klaes

Mona Klaes, Hebamme

Mona Klaes ist Hebamme und arbeitet seit zwei Jahren im Kreißsaal der Uniklinik Köln. Im Interview spricht die 25-jährige darüber, was ihren Beruf so interessant macht und was man unbedingt dafür mitbringen sollte.

Warum sind Sie Hebamme geworden?

Geburten sind absolute Grenzerfahrungen im Leben einer Frau. Mir als Hebamme fällt dabei die besondere Rolle zu, sie beim Hinauswachsen über ihre Grenzen zu unterstützen. Ich bin sowohl medizinisch als auch menschlich für die Frauen da und immer wieder glücklich, neues Leben begrüßen zu dürfen.

Was waren Ihre ersten Schritte im Beruf?

Nach einem freiwilligen sozialen Jahr in der Pflege und einem anschließenden Kreißsaalpraktikum hier an der Uniklinik habe ich in Duisburg die dreijährige Ausbildung zur Hebamme absolviert.

Warum haben Sie sich nach der Ausbildung für die Uniklinik Köln entschieden?

Die Uniklinik Köln als Arbeitgeber bietet ein großes Fortbildungsspektrum und ermöglicht jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter, sich individuell weiterzuentwickeln und weiter zu qualifizieren. Wir betreuen neben physiologischen Schwangerschaften auch Risikoschwangere und komplizierte Geburtsverläufe. Das Hebammenteam ist dabei sehr engagiert und arbeitet eng zusammen. Durch die von der Uniklinik im Juli 2019 neu geschaffene Kreißsaalambulanz ist uns Hebammen eine intensivere Geburtsbetreuung möglich.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag an der Uniklinik aus?

Im Kreißsaal unterstütze ich die Frauen ab Beginn der Wehen, während der Geburt und bis in die ersten Lebensstunden des Kindes hinein. Auch bei Geburtseinleitungen und Kaiserschnitten begleite ich die werdenden Eltern. In unserer Schwangerenambulanz versorge ich unsere ambulanten Patientinnen. In der Kreißsaalsprechstunde plane ich, insbesondere bei Risikoschwangerschaften, gemeinsam mit den Paaren die Geburt, spreche mit ihnen über den Ablauf und berate sie zu den wichtigen Fragen.

Gibt es eine Geburt, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Ein ganz besonderer Moment war für mich die Zwillingsgeburt einer unglaublich starken Frau, die diese Herausforderung hervorragend mit uns, dem geburtshilflichen Team gemeistert hat, und zwei gesunde Jungen geboren hat.

Welche Stärken braucht man für Ihren Beruf?

Eine neue Kollegin oder ein neuer Kollege sollte auf jeden Fall Freude an der Arbeit in einem großen und interdisziplinären Team haben und gerne kommunizieren. Außerdem sind Engagement, Fachwissen und das Interesse daran, natürliche und geborgene Geburten auch in komplizierten Fällen zu ermöglichen, sehr wichtig.

Wie entspannen Sie sich von einem oft herausfordernden Arbeitstag?

Als Ausgleich zu den Anforderungen in meinem Beruf verbringe ich meine Freizeit gerne mit Freunden und Familie. Außerdem mache ich viel Musik, male und gehe gern wandern.

Was bedeutet Köln als Arbeitsumfeld für Sie?

Ich bin hier geboren und nach meiner Ausbildung wieder zurückgekommen. Köln bietet die vielen Vorzüge einer Großstadt und hat doch durch das Leben in den Veedeln den Charme einer Kleinstadt. Den Kölner Lokalpatriotismus muss man einfach lieben und spätestens im Karneval werden alle mitgerissen.