Nationales Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin (NUM)

Forschungsarbeiten für die bestmögliche Patientenversorgung in der Pandemie
Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM), ein Zusammenschluss aller 36 Universitätskliniken bundesweit, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt und von der Charité Universitätsmedizin Berlin koordiniert.
In dem Verbund werden die Aktivitäten der deutschen Universitätsmedizin zur Bewältigung der aktuellen Pandemie-Krise gebündelt und Studien Hand-in-Hand erarbeitet. Das Netzwerk hat zum Ziel, die Daten, Erkenntnisse, Maßnahmenpläne, Diagnostik- und Behandlungsstrategien aller deutschen Universitätskliniken zusammenzuführen und auszuwerten. Durch diese Bündelung der Kompetenzen und Ressourcen sollen Strukturen und Prozesse geschaffen werden, die eine möglichst optimale Versorgung der COVID-19-Erkrankten sicherstellen. Die Universitätskliniken und die anderen Krankenhäuser werden dann schnell, qualitätsgesichert und schlagkräftig in der Pandemie agieren können diese Pandemie überwinden und für zukünftige gerüstet sein.
Die Uniklinik Köln ist Mitglied der Nationalen Task Force in Berlin. Das Netzwerk hat dreizehn wichtige Themen festgelegt, zu denen bundesweit klinikübergreifende Forschungsprojekte laufen. Die Uniklinik Köln ist an zwölf der Projekte beteiligt, davon vier federführend.
NUM-Studien mit Projektbeteiligung der Uniklinik Köln
Echtzeit-Versorgungsforschung mit dem AKTIN-Notaufnahmeregister
Das AKTIN-Notaufnahmeregister bietet eine IT-Infrastruktur, die datenschutzkonform, systemunabhängig und tagesaktuell auf standardisierte medizinische Routinedaten aus Notaufnahmen zugreifen kann. Die Analyse lässt Rückschlüsse auf die Versorgung anderer Krankheiten während der Pandemie zu. Im Kontext der Corona-Pandemie werden hierbei insbesondere wichtige Daten zur aktuellen Lage in deutschen Notaufnahmen an das Robert-Koch-Institut (RKI) in Echtzeit übermittelt.
Die Uniklinik Köln wird auch an das Notaufnahmeregister angebunden.
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Aufbau eines COVID-19 Evidenz-Ökosystems zur Verbesserung von Wissensmanagement und Translation
Die Identifikation, Aufarbeitung, Bewertung, Synthese und zielgruppengerechte Kommunikation wissenschaftlicher Daten und Ergebnisse zu COVID-19 stellt sicher, dass individuelle Therapieentscheidungen, institutionelle und öffentliche Versorgungsstrategien sowie politische Entscheidungen auf der Basis der aktuell verfügbaren Evidenz getroffen werden können.
CEO-Sys ermöglicht die Verbindung von Wissenschaft und allen in der medizinischen Versorgung beteiligten Fachkräften, politischen Entscheidungsträgern und, durch die Erstellung von laienverständlichen Materialien, der breiten Öffentlichkeit.
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COVID-19 Data Exchange Platform
Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) baut mit der Forschungsdatenplattform CODEX eine sichere, erweiterbare und interoperable Plattform zur Bereitstellung von Forschungsdaten zu COVID-19 auf, welche die Universitätskliniken bundesweit verbindet. Diese datenschutzkonforme Infrastruktur wird in der Lage sein, komplexe COVID-19-Forschungsdatensätze, darunter klinische Daten, Bilddaten und Daten zu Bioproben, multizentrisch, patientenbezogen und pseudonymisiert abzubilden und der Forschung zur Verfügung zu stellen.
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Coordination on mobile pandemic apps best practice and solution sharing
Das Projekt vereint alle währende der Pandemie zum Einsatz kommenden Apps in einer Open Source Baukastenlösung und einer entsprechenden Baukastenentwicklung (NUM-App). Diese kann entweder in der vorhandenen Form direkt von anderen Partnern genutzt oder aber im Rahmen festgelegter Richtlinien angepasst werden kann, um lokale Besonderheiten oder neue Fragestellungen zu berücksichtigen.
Je mehr Informationen gemeinsam analysiert werden können, desto schneller und zuverlässiger können bundesweit neue Infektionsausbrüche detektiert, Risikofaktoren identifiziert und Betroffene zielgerichteter informiert werden.
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Die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Uniklink Köln beteiligt sich in NUM-Projekt coverCHILD, das sich spezifisch mit der einzigartigen Situation von Kindern, Jugendlichen und deren Familien in Zeiten der Corona-Pandemie auseinander setzt. Es geht darum, Forschungsinfrastrukturen aufzubauen, die geeignete Daten liefern, damit politische Entscheidungen so getroffen werden können, damit Kinder und Jugendliche gut durch zukünftige Pandemien und Krisensituationen kommen – gesundheitlich, emotional und sozial –, welche Unterstützung sie nun brauchen und wie ihre gesundheitlichen Bedürfnisse und Interessen auch in künftigen Krisen geschützt werden können. Univ.-Prof. Dr. Stephan Bender ist Mitglied des nationalen coverCHILD Steuerungsgremiums und leitet die Arbeitspakete 3 (Prävention und Intervention) und 10 (Knowledge Exchange Hub) in coverCHILD.
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Deutsches Forschungsnetzwerk Autopsien bei Pandemien
Das Ziel von DEFEAT PANDEMIcs ist der Aufbau eines deutschlandweiten Obduktionsnetzwerks für den Pandemiefall, um systematisch und strukturiert Daten, Materialien und Erkenntnisse möglichst vollständig, umfassend und zeitnah zu erfassen, zusammenzuführen und den Netzwerkpartnern zur Auswertung zur Verfügung zu stellen. Die Obduktion von Patienten, die an COVID-19 verstorben sind, ergibt eine einzigartige Möglichkeit dabei zu helfen, die Pathophysiologie sowie die Verläufe der Erkrankung besser zu verstehen und damit einige der offenen Fragen zu beantworten. Bestenfalls kann durch solche Erkenntnisse die Therapie der derzeit in Behandlung befindlichen COVID-19-Patienten verbessert werden.
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Entwicklung, Testung und Implementierung von regional adaptiven Versorgungsstrukturen und Prozessen für ein evidenzgeleitetes Pandemiemanagement koordiniert durch die Universitätsmedizin
Aufgabe des Projekts ist es, die Pandemie-Management-Konzepte in Deutschland und international zu sichten, aufeinander abzustimmen, deren Praktikabilität mit wissenschaftlichen Methoden zu evaluieren und in einen Rahmenplan zu integrieren. Der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der psychischen und körperlichen Gesundheit und somit der Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten an den Universitätskliniken stellt eine zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche Bewältigung der COVID-19-Pandemie und zukünftiger Pandemien dar.
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Methodennetzwerk zur Unterstützung von COVID-19 Forschungsprojekten bei der Messung sozialer und kontextueller Faktoren
Soziale und kontextbezogene Faktoren wie Beruf, Armut oder Wohnbedingungen spielen auf vielen Ebenen eine Rolle: Sie beeinflussen nach aktueller Studienlage sowohl das Erkrankungsrisiko als auch den Verlauf einer COVID-19-Erkrankung und schließlich auch den gesellschaftlichen Umgang mit der Pandemie. Ein besseres Verständnis dieser Faktoren kann dazu beitragen, allgemeine und zielgruppenspezifische Präventionsansätze sowie klinische Therapiekonzepte bedarfsgerecht zu gestalten. Durch die Bündelung der Methodenkompetenzen können Auswirkungen kontextueller Faktoren auf das Erkrankungsrisiko, den Erkrankungsverlauf und den gesellschaftlichen Umgang mit der Pandemie analysiert werden.
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Radiological Cooperative Network zur COVID-19 Pandemie
Das Projekt wird eine landesweite Infrastruktur zur strukturierten Erfassung radiologischer Daten von COVID-19-Fällen errichten. Der Datenbestand wird die Befunde und analysierten Daten COVID-19-verdächtiger Pneumoniefälle in einer Datenbank nutzbar machen. Zudem können hochstrukturierte Daten, beispielsweise zur Unterstützung von KI-Entwicklungen, bereitgestellt werden. Die radiologische Bildgebung kann pandemische Lungeninfektionen erkennen, bewerten, messen, nachverfolgen und zugrundeliegende Risikofaktoren benennen.