Der 11. Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress (DÖAK) fand vom 23. bis 25. März 2023 in Bonn statt. Das Kongressmotto lautete „HIV und AIDS – (k)eine Generationenfrage“. Dank der neuen Fortschritte in der HIV-Therapie sind heute viele Menschen mit HIV-Infektion nicht mehr infektiös und haben eine weitgehend normale Lebenserwartung. Ungeachtet dieses großen Erfolges führt die ständige Auseinandersetzung des Immunsystems mit HIV jedoch zu einer Immunaktivierung, die langfristig zu einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Komorbiditäten führt. In der klinischen Versorgung alternder Menschen mit HIV-Infektion stehen daher heute zunehmend Herz-Kreislauf-, Nieren- und Knochenerkrankungen, aber auch HIV-assoziierte Krebserkrankungen im Vordergrund, die neue Herausforderungen in Diagnostik und Therapie mit sich bringen.
„Auch über das Jahr 2023 hinaus erfordern Diskriminierung, HIV-bedingte Stigmatisierung und eine zu späte Diagnose weitere intensive Anstrengungen. Zudem haben die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Präventionsmaßnahmen und die HIV-Versorgung ganz neue Probleme in der klinischen und sozialen Versorgung mit sich gebracht. Im Rahmen dieser Konferenz haben wir klinische Experten mit Grundlagenforschern sowie mit Vertretern der psychosozialen Disziplinen und verschiedener HIV-Gemeinschaften zusammengebracht, um den interdisziplinären Austausch zu fördern und neue translationale Kooperationen in unserem Bereich zu etablieren", erklärt Prof. Dr. Clara Lehmann, Kongresspräsidentin des 11. Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses und Leiterin der Infektionsambulanz in der Klinik I für Innere Medizin an der Uniklinik Köln.