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07.11.2013

Care-for-Rare-Preis geht nach Köln

Großer Erfolg für Kölner Wissenschaftlerin Dr. Tina Wenz am Exzellenzcluster CECAD

Dr. Tina Wenz, Exzellenzcluster CECAD an der Universität zu Köln, erhält heute von der Care-for-Rare Foundation in München den erstmals ausgelobten Wissenschaftler-Preis in der Höhe von 50.000 Euro für ihre herausragenden wissenschaftlichen Erfolge in der Erforschung eines neuen Therapieansatzes zur Behandlung von Funktionsstörungen von Mitochondrien, die zu schwerwiegenden Erkrankungen führen können. Neue Behandlungs-Perspektiven in mittelfristiger Sicht könnten sich für viele Betroffene ergeben.

Der von der Care-for-Rare Foundation in diesem Jahr erstmals ausgelobte Wissenschaftler-Preis für die Erforschung seltener Erkrankungen geht an die Kölner Wissenschaftlerin Dr. Tina Wenz vom Exzellenzcluster CECAD an der Universität zu Köln.

Der Preis ist eine hohe Anerkennung für die erfolgreiche Forschung von Dr. Wenz, die in Zukunft neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen könnte. Betroffen sind Patienten, die an Erkrankungen leiden, die durch Funktionsstörungen der Mitochondrien ausgelöst wurden.

„Energie“ ist die Grundvoraussetzung für das Überleben aller Lebewesen. Die Mitochondrien sind die „Kraftwerke“ einer jeden Zelle, die diese Energie bereitstellen. Ihre Schlüsselfunktion im Organismus definiert, ob eine Zelle lebt oder abstirbt. Wenz und ihr Team erforschen die Funktionsweise dieser Mitochondrien und auch, woran es liegt, wenn sie in ihrer Funktion gestört sind. Eine Funktionsbeeinträchtigung kann zu dramatischen Folgen und schwerwiegenden Erkrankungen führen, zum Beispiel zu neuromuskulären Erkrankungen, aber auch zu Erkrankungen des Gehirns, des Herzens, der Leber, des Hormonsystems und zu Entwicklungsstörungen von Kindern.

Dr. Tina Wenz erhält die Auszeichnung für eine Reparatur defekter Zellteile der Mitochondrien. In einer seltenen Erkrankungsform lösen genetische Veränderungen einen Defekt oder eine Fehlfunktion der Mitochondrien aus, so dass die Energieversorgung des Körpers gestört ist. In dem neuartigen therapeutischen Ansatz von Dr. Tina Wenz und ihrem Team werden diese defekten Proteine durch im Labor hergestellte Ersatzteile ausgewechselt. Damit könnte die Maschinerie zur Energieversorgung in den Mitochondrien wieder funktionsbereit werden. Der neue therapeutische Ansatz von Dr. Tina Wenz und ihrem Team ist die erste Therapieform, die auf den krankheitsverursachenden Defekt abzielt und versucht ihn zu korrigieren. Daraus ergibt sich ein enormes Potenzial, das durch die neuen Behandlungsperspektiven für die betroffenen Patienten die sehr hohe gesellschaftliche Relevanz unserer Forschung zeigt. Dr. Tina Wenz kennt auch die Risiken bei jeglicher Forschung: „Wir stehen noch am Anfang unserer Arbeit. Die Ergebnisse sind vielversprechend, jedoch müssen Nebenwirkungen und Langzeiteffekte der Therapie sowie die Übertragbarkeit von der Forschung im Labor auf den Menschen überprüft werden.“

Die Erforschung grundlegender neuer Erkenntnisse ist die wichtigste Voraussetzung für die Entwicklung von neuen Medikamenten oder Behandlungsansätzen in mittelfristiger Zukunft. Die Förderung dieser Grundlagenforschung zum besseren Verständnis von seltenen Erkrankungen ist das Ziel der Care-for-Rare Foundation. Das Ziel des Care-for-rare Wissenschaftlerpreises, gestiftet von der Werner Reichenberger Stiftung ist, die Forschung im Bereich der seltenen Erkrankungen voran zu bringen. Die Care-for-Rare Foundation ist am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig Maximilian Universität (LMU) in München angesiedelt.

Zur Person:

Nach dem Studium der Chemie an der Universität Kaiserslautern promovierte Tina Wenz 2004 am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt a.M. in der Abteilung von Nobelpreisträger Prof. Hartmut Michel mit dem Fokus auf die grundlegenden Funktionsmechanismen in der mitochondrialen Energieversorgung. Als Postdoktorandin in der Gruppe von Prof. Carlos Moraes
war sie sowohl am Max-Planck-Institut in Frankfurt als auch im Department für Neurologie an der Universität Miami, USA, tätig und verfolgte Forschungsprojekte zur Pathologie und zu Behandlungsstrategien von mitochondrialen Erkrankungen. Seit 2010 leitet Tina Wenz ihre eigene Forschungsgruppe am Institut für Genetik und wird durch das Emmy-Noether-Programm der DFG unterstütut. Wenz ist Mitglied des Exzellenzclusters CECAD für Alternsforschung an der Universität zu Köln und im MitoNet.

Kontakt für Rückfragen:

Astrid Bergmeister
Head of CECAD PR & Marketing
Telefon + 49 (0) 221 478-84043
astrid.bergmeister@uk-koeln.de

Dr. Tina Wenz
Exzellenzcluster CECAD an der Universität zu Köln
Telefon +49 221 470 8599
Tina.wenz@uni-koeln.de

CECAD-Pressemitteilung als pdf-Download