Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Univ.-Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Rektor der Universität zu Köln, Univ.-Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln, Mitglieder des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät sowie weitere Persönlichkeiten aus der Wissenschaft haben heute das neue Gebäude des Forschungsbereichs Translational Research for Infectious Diseases and Oncology (TRIO) an der Robert-Koch-Straße in Köln-Lindenthal eingeweiht.
Das Forschungsgebäude ist ein Meilenstein: Im TRIO-Gebäude wird zukünftig die translationale Forschung zu Infektionskrankheiten und Onkologie vereint. Das Gebäude fungiert in enger Verschränkung mit den klinischen Bereichen als interdisziplinärer Think Tank mit hochspezialisierten technischen Großgeräten. Das Gebäude wird zukünftig auch Teile des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) West sowie des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) beherbergen. Auf 6.500 m² Nutzfläche werden insgesamt bis zu 400 Forschende arbeiten. Der Bau wurde vom Land Nordrhein-Westfalen mit 90 Millionen Euro gefördert.
Ministerin Ina Brandes: „Spitzenforschung ‚made in NRW‘ braucht exzellente Gebäude mit modernster technischer Ausstattung. Mit dem TRIO-Neubau schaffen wir für unsere Forscherinnen und Forscher beste Voraussetzungen für den medizinischen Kampf gegen Volkskrankheiten. Ich bin sicher: Der Neubau wird Anziehungskraft für die klügsten Köpfe der Infektions- und Krebsforschung entfalten und so den Wissenschaftsstandort Nordrhein-Westfalen stärken. Außerdem profitieren die Patientinnen und Patienten von den wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem Transfer in neue Therapien.“
Prof. Mukherjee, Rektor der Universität zu Köln, sagt: „Das neue TRIO-Gebäude ist ein weiterer, hervorragend ausgestatteter Ort für Spitzenforschung an der Universität zu Köln. Expertinnen und Experten für Infektions- und Krebsforschung arbeiten hier Seite an Seite. Sie bringen Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in Richtung der therapeutischen Anwendung. Mein Dank gilt dem Land Nordrhein-Westfalen für diese wichtige Investition in die Zukunft, dem Universitätsklinikum für die partnerschaftliche Zusammenarbeit und der medfacilities GmbH für die gelungene Umsetzung des Bauvorhabens. Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in diesem neuen Gebäude arbeiten werden, gelten meine besten Wünsche.“
„Dankbar sind wir heute und ganz konkret für die große finanzielle Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Errichtung des TRIO-Gebäudes. Dieses Forschungsgebäude wird es uns ermöglichen auch weiterhin auf höchstem internationalem Niveau translational-medizinische Fragestellungen in den gesellschaftlich so wichtigen Bereichen der Infektiologie und der Onkologie zu bearbeiten“, sagt Prof. Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln.
Der neue Laborbau wird erstmals die Forschungsgruppen des Schwerpunkts zur Krebs- und Infektionsforschung der Medizinischen Fakultät unter einem Dach auf dem Campus der der Uniklinik Köln vereinen. Univ.-Prof. Dr. Michael Hallek, Direktor des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) in Köln, erwartet daher wesentliche Impulse von diesem Gebäude: „Nun kommt endlich das TRIO zum CIO, also ein neues Forschungsgebäude, das die experimentelle Krebsforschung in einem Haus bündelt und den Campus mit dem klinischen CIO-Gebäude, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet, perfekt ergänzt. Diese räumlich enge Zusammenarbeit wird den starken translationalen Krebsforschungsschwerpunkt weiter stützen. Daraus werden sich neue Denkansätze, Kooperationen und Projekte ergeben. Besonders freue ich mich auf den befruchtenden Austausch mit den Forschenden in den Bereichen Infektion und Immunologie, die an sehr ähnlichen Fragestellungen zum Immunsystem forschen. Dies wird erlauben zu verstehen, warum und wie Krebs der Immunantwort entkommt und wie wir dies korrigieren können.“
Univ.-Prof. Dr. Florian Klein, Direktor des Instituts für Virologie und Sprecher des Centrums für Infektionsmedizin (CIM) der Uniklinik Köln, ergänzt: „Das TRIO-Gebäude eröffnet neue Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit. Spätestens seit der COVID-19-Pandemie ist auch öffentlich deutlich geworden, wie wichtig die Infektionsforschung für unsere Gesellschaft ist. Hier hat sich die Kölner Universitätsmedizin in den letzten Jahren als eine wichtige Innovationstreiberin positioniert. Infektions- und Krebsforschung bereichern sich gegenseitig. Im TRIO können Brückenthemen jetzt an einem Ort interdisziplinär erforscht werden.“
Univ.-Prof. Dr. Gereon R. Fink, Dekan der Medizinischen Fakultät, erklärt: „Die Zusammenführung onkologischer und infektionsmedizinischer Spitzenforschung im TRIO stellt einen entscheidenden Schritt dar, um einen der drei großen Forschungsschwerpunkte unserer Fakultät – Tumorbiologie, Infektion und Immunität – zu stärken und weiter voranzutreiben.“
Ein Beispiel für die kostenintensiven technischen Großgeräte ist das multidimensionale bildgebende Massenzytometer, mit dessen Hilfe die Forschenden die Gewebearchitekturen von gesunden und krankhaft veränderten Geweben untersuchen können. Diese hochmoderne Technik erlaubt – in enger Zusammenarbeit mit Bioinformatikerinnen und -informatikern – völlig neue Einblicke in die Komposition und Organisation des Tumormikromilieus bei einer Vielzahl an Krebserkrankungen. Sie erlaubt es, Therapiestrategien zu entwickeln, die auf dieses spezifische Mikromilieu abzielen. Ein weiteres Beispiel für die übergreifend genutzte Hochleistungstechnologie im TRIO ist eine innovative Liquid-Handling-Plattform zur autonomen Durchführung tausender Neutralisationstests im Hochdurchsatzverfahren. Mit Hilfe dieser Neutralisationstests kann die Fähigkeit von Antikörpern präzise beurteilt werden, die Infektion von Zellen durch spezifische Viren wie HIV-1, SARS-CoV-2, MERS-CoV, HCV oder Influenza zu verhindern. Die Daten liefern wertvolle Erkenntnisse für die klinische Entwicklung breit-neutralisierender Antikörper, das Verständnis der Entstehung viraler Fluchtvarianten und die Evolution von Pathogenen (Krankheitserregern).