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08.04.2013

Verträglichere Behandlung bei Lymphknoten Krebs

Paul-Martini-Preis 2013 für Prof. Dr. Andreas Engert

Paul-Martini-Preis 2013 für Prof. Dr. Andreas Engert

Patienten mit Hodgkin Lymphom, einer Form von Lymphknoten-Krebs, können heute wesentlich verträglicher behandelt werden als noch vor wenigen Jahren – und das bei unverändert guter Wirksamkeit. Dies ist maßgeblich der Deutschen Hodgkin Studiengruppe unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Engert von der Uniklinik Köln zu verdanken. Dieser Zusammenschluss deutscher Krebsärzte aus mehr als 400 Einrichtungen hat die entsprechenden Therapiepläne konzipiert und erprobt. Dafür ist Prof. Engert heute (08.04.2013) mit dem mit 25.000 Euro dotieren Paul-Martini-Preis ausgezeichnet worden.

Jährlich erkranken in Deutschland rund 2.500 Patienten neu an Hodgkin Lymphom, darunter auch Kinder. Dabei kommt es zu schmerzlosen Schwellungen von Lymphknoten. Galt diese Erkrankung noch vor drei Jahrzehnten als unheilbar, zählt sie mittlerweile zu den Krebsformen mit den besten Heilungschancen. Behandelt wird sie mit Chemotherapie und Bestrahlungen. Leider kann es dabei auch zu Spätschäden kommen, wie beispielsweise Leukämien, Herz- und Lungenschäden, vorzeitige Menopause oder Unfruchtbarkeit.

Aus diesem Grund konzentrierte sich die Studiengruppe in den letzten Jahren – mit Erfolg – auf die Entwicklung von Therapieplänen, die das Lymphom unvermindert gut bekämpfen, aber mit weniger Chemotherapie-Gaben und geringeren Bestrahlungsdosen auskommen. Binnen kurzer Zeit wurden die neuen Behandlungspläne zum internationalen Standard.

Bessere Verträglichkeit war auch ein Ziel bei der Entwicklung eines neuen Hodgkin-Medikaments mit der Bezeichnung Brentuximab Vedotin, an der Prof. Engert mit der Studiengruppe mitwirkte. Der Wirkstoff heftet sich fast nur an die Tumorzellen und zerstört diese, während er andere Körperzellen weitgehend unbeeinträchtigt lässt. Das Medikament ist seit kurzem zugelassen; weitere Studien zum optimierten Einsatz des Wirkstoffs in verschiedenen Krankheitsstadien laufen oder sind in Vorbereitung.

An den Therapiestudien der Deutschen Hodgkin Lymphom Studiengruppe beteiligen sich über 400 medizinische Einrichtungen: Universitäts- und andere Kliniken sowie spezialisierte Facharztpraxen. Rund 60 Prozent der Hodgkin-Patienten in Deutschland werden im Rahmen von Studien therapiert.

Prof. Dr. Andreas Engert ist Leitender Oberarzt der Klinik I für Innere Medizin an der Uniklinik Köln mit den Schwerpunkten Onkologie, Hämatologie, Klinische Infektiologie, Klinische Immunologie, Hämostaseologie und internistische Intensivmedizin. Seit 2007 leitet er die Deutsche Hodgkin Studiengruppe. Seine Arbeit konzentriert sich insbesondere auf Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Hodgkin Lymphoms, auf klinische Studien zu Lymphomen und die Entwicklung neuer Ansätze für die Krebstherapie. Das Hodgkin Lymphom und Antikörper-basierte Therapieansätze waren bereits 1995 Thema seiner Habilitation („Entwicklung von Immuntoxinen für den Einsatz bei Hodgkin Lymphomen“). Studienaufenthalte führten ihn unter anderem nach London, Los Angeles und Peking.

Für Rückfragen:

Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: 0221 478-5548
E-Mail: presse@uk-koeln.de