Bestmöglicher Start ins neue Jahr für drei nierenkranke Kinder: Zum ersten Mal hat das Nierentransplantationszentrum der Uniklinik Köln an einem Tag gleich drei junge Patienten mit einer neuen Niere versorgen können. Die Kinder im Alter von 3, 7 und 14 Jahren erhielten innerhalb von 24 Stunden jeweils eine Spenderniere transplantiert. Der erste Schnitt erfolgte um 23:54 Uhr, die letzte Naht um 18:08 Uhr. Alle Kinder haben den anspruchsvollen Eingriff gut überstanden: Die neuen Organe nahmen sofort ihren Dienst auf, sodass keine weiteren Dialysen durchgeführt werden müssen.
Die Nierentransplantation gilt als Therapieverfahren der Wahl für Kinder mit terminaler Niereninsuffizienz, bei denen die Nieren versagen und nicht mehr in der Lage sind die Funktionen des Körpers aufrechtzuerhalten. „Durch die Transplantation wird nicht nur die Lebensqualität der Kinder deutlich gesteigert, ihr Wachstum verläuft ungestörter und ihre Lebenserwartung wird wesentlich verlängert“, erklärt Prof. Dr. Lutz Weber, Leiter des Schwerpunktes Pädiatrische Nephrologie in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.
Nur das große Engagement, die gute Zusammenarbeit und die enge Abstimmung des gesamten interprofessionellen, abteilungsübergreifenden Teams haben solch eine rasche Abfolge dreier aufwändiger Nierentransplantationen und die postoperative Versorgung überhaupt möglich gemacht. Um ein kleines Kind zu transplantieren werden unter anderem spezialisierte Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen wie der Transplantationschirurgie, der Kindernephrologie, der Kinderintensivmedizin, der Anästhesiologie und der Labormedizin benötigt. Ebenso wichtig ist die Expertise der Pflegenden, die sich bei der Aufnahme, im OP sowie danach auf den Intensiv- und Normalstationen um die Kinder kümmern.
„In Deutschland werden jährlich nur circa 100 Nierentransplantationen bei Kindern durchgeführt. Gleich drei davon in 24 Stunden zu bewerkstelligen, ist schon deshalb nicht alltäglich, weil die Zahl der Organspender hierzulande in den letzten Jahren stetig rückläufig ist“, sagt Univ.-Prof. Dr. Dirk Stippel, Leiter des Schwerpunktes Transplantationschirurgie in der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Tumor- und Transplantationschirurgie.