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20.02.2024 Kinderonkologie

Verbesserung der Behandlung von Kindern mit rezidivierten Krebserkrankungen

2,34 Millionen Euro Förderung von BMBF

Prof. Dr. Matthias Fischer, Foto: Michael Wodak

Während die Behandlung von Kindern mit einer neu diagnostizierten Krebserkrankung in Deutschland gut standardisiert ist, ist dies bei einem Rückfall oft nicht der Fall. Jüngste Fortschritte der onkologischen Forschung bieten neuartige Konzepte für personalisierte, innovative Therapien, die auf individuellen molekularen Veränderungen beruhen. Diese Therapien und die hierfür notwendige Infrastruktur sind jedoch meist nur in wenigen Zentren verfügbar, was vielen Patienten den Zugang zu neuartigen Behandlungskonzepten erschwert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert nun mit 2,34 Millionen Euro die Etablierung des von der Uniklinik Köln koordinierten Westdeutschen Pädiatrischen Studienzentrums (WPSZ) als eng verwobenes Netzwerk kinderonkologischer Zentren von fünf Universitätskliniken, sechs akademischen Lehrkrankenhäusern und zwei administrativen Partnern, um einen breiten Zugang zu modernster molekularer Diagnostik und Therapie zu ermöglichen. Knapp 1,45 Millionen Euro hiervon gehen an die Uniklinik Köln als koordinierendes Zentrum.

Etwa 80 Prozent aller an Krebs erkrankten Kinder können mit heutigen Behandlungskonzepten geheilt werden. Kommt es jedoch zu einem Rückfall der Erkrankung oder einem Versagen der Standard-Therapie, fehlen häufig vielversprechende Behandlungsalternativen. Mit dem nun geförderten Verbundprojekt sollen Netzwerkstrukturen im Westen Deutschlands aufgebaut werden, welche die Etablierung neuartiger Diagnostik und innovativer Therapien für krebskranke Kinder fördern und den Zugang zu modernen Behandlungskonzepten verbessern sollen. Die Unterstützung des Vorhabens durch das BMBF erfolgt im Rahmen der Förderung von Forschungsverbünden zur wissensgenerierenden Vernetzung von Forschung und Versorgung in der Nationalen Dekade gegen Krebs.

„Durch unsere Initiative sollen nicht nur die Prognose, sondern auch die Lebensqualität an Krebs erkrankter Kinder verbessert werden“, erläutert der Koordinator des Verbunds, Univ.-Prof. Dr. Matthias Fischer, Leiter der Abteilung für Experimentelle Pädiatrische Onkologie an der Uniklinik Köln. Diese Ziele sollen durch eine flächendeckende molekulare Diagnostik, ein erweitertes Angebot an neuartigen Therapiestrategien in klinischen Studien, einen leichteren Patienten-Einschluss in solche Studien und die Evaluation der Lebensqualität der Patienten erreicht werden. Um diese hochspezialisierten Diagnostik- und Behandlungskonzepte möglichst niederschwellig im Verbund anbieten zu können, soll die Vernetzung der kinderonkologischen Zentren durch eine gemeinsame Besprechung der Patienten und den Aufbau sogenannter Shared-Care-Konzepte verbessert werden.

Dabei finden Studienvisiten in einem spezialisierten WPSZ-Studienzentrum und Routinekontrollen in der vertrauten Umgebung der primär behandelnden Kinderonkologie statt. „Unser Ansatz erhöht das Bewusstsein für neuartige Therapien bei den Behandlern und den Familien der Patienten und senkt so die Hemmschwelle für deren Nutzung. Mit diesem patientenorientierten, innovativen Konzept kombinieren wir die modernsten Behandlungsmöglichkeiten in hochspezialisierten universitären Zentren mit der vertrauten Versorgung in der Heimatklinik“, so Prof. Fischer.