Im Interview mit Priv.-Doz. Dr. Robert Schier

Im Interview spricht Priv.-Doz. Dr. Robert Schier, Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, über seine Arbeit in der Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Urologie. Den 40-jährigen Familienvater überzeugen an der Uniklinik Köln insbesondere die bestmögliche Versorgung der Patienten durch modernste Therapie und Technik.

Priv.-Doz. Dr. Robert Schier, Foto: Michael Wodak

Wie haben Sie zu Ihrem heutigen Beruf gefunden?

Parallel zum Medizinstudium habe ich schon sehr früh im Rettungsdienst gearbeitet. Dort stellte ich fest, dass das Fach Anästhesiologie mit seinen Säulen Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie bei der Versorgung von Notfallpatienten höchst relevant ist. Dies motivierte mich, den Beruf zu erlernen, den ich als Anästhesist heute ausübe.

Welche Ausbildung haben Sie absolviert?

Nach meinem Abitur verbrachte ich knapp zwei Jahre bei der Marine und wurde dort zum Sanitäter ausgebildet. Diese Ausbildung erweiterte ich in der Folge zum Rettungssanitäter beim Deutschen Roten Kreuz. Anschließend absolvierte ich das Medizinstudium mit nachfolgender Promotion und PhD-Abschluss an der University of Texas / M.D. Anderson Cancer Center in Houston. Schließlich wurde ich in der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin unter Univ.-Prof. Dr. Bernd Böttiger zum Facharzt für Anästhesiologie ausgebildet. Zudem absolvierte ich die Zusatzbezeichnungen Notfallmedizin und Spezielle Intensivmedizin.

Was gehört zu Ihren täglichen Aufgaben?

Mein zentrales Tätigkeitsfeld ist die anästhesiologische Betreuung von Patientinnen und Patienten, die sich einem operativen Eingriff in der Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie oder Urologie unterziehen. Diese Aufgabe ist sehr vielseitig und reicht von komplexer Diagnostik kardiovaskulärer Risikopatienten über die Notfallversorgung von Patienten mit schwerem Trauma bis hin zur Schmerztherapie mit Regionalanästhesieverfahren.

Was begeistert Sie an Ihrem Beruf? 

An meinem Beruf gefällt mir besonders, dass wir unseren Patienten im Rahmen der anästhesiologischen Versorgung mit guten Narkosen und suffizienter Schmerztherapie oft große Sorgen nehmen können. Die Vielschichtigkeit unseres Faches lässt es nie langweilig werden und ich freue mich besonders, wenn es nach kritischen Ereignissen den Patienten nach einiger Zeit auf unserer Intensivstation wieder besser geht. Ich erinnere mich an den Fall eines jungen Mannes, der aus größer Höhe von einer Mauer gefallen war und als Schwerverletzter zu uns in die Notaufnahme kam. Nach zahlreichen Operationen konnte der lebensbedrohliche Zustand verbessert werden. Wir versorgten den Patienten sowohl in der Zentralen Notaufnahme, dem OP als auch auf unserer Intensivstation. Nach Monaten lernte er wieder Laufen und verließ die Uniklinik Köln ohne bleibende Schäden. Entgegen aller Prognosen erholte er sich von dem schweren Unfall und war voller Dankbarkeit – das war beeindruckend.

Seit wann arbeiten Sie an der Uniklinik Köln?

Ich bin seit 2008 an der Uniklinik Köln.

Was ist das Besondere an der Uniklinik Köln? Welche Vorteile bietet sie als Arbeitgeber?

Das Besondere an der Uniklinik Köln ist die bestmögliche Versorgung unserer Patienten durch modernste Therapie und Technik. Zudem sind hier alle medizinischen Fachdisziplinen unter einem Dach, so dass hier auf dem Campus eine ganz umfassende interdisziplinäre Therapie angeboten werden kann. Für Medizinstudierende und den ärztlichen Nachwuchs bietet die Uniklinik eine hervorragende Aus- und Weiterbildungsplattform unter Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Durch hochaktuelle Forschung sind wir hier immer am Puls der Zeit und bieten exzellente Karrieremöglichkeiten.

Welche Stärken soll eine neue Kollegin oder ein neuer Kollege für Ihren Beruf mitbringen?

Motivierte Kolleginnen und Kollegen, die sich für das Fach Anästhesiologie begeistern, sollten teamfähig sein. Dies ist bei der interdisziplinären Versorgung unserer Patienten unabdingbar. Organisatorisches Geschick, Verantwortungsbewusstsein sowie eine gewisse Stressresistenz sollten mitgebracht werden.

Was ist in Ihrem Leben wichtig? Welchen Hobbys gehen Sie nach?

An oberster Stelle steht die Familie. Deshalb verbringe ich am liebsten Zeit mit meiner Frau und unseren drei Kindern. Wir beschäftigen uns viel draußen in der Natur und verreisen für unser Leben gern. Zudem spiele ich aktiv Baseball und fahre gern Ski. Der Sport hilft mir nach einem anstrengenden Arbeitstag, schnellstmöglich zu regenerieren.