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27.05.2016 Herzforschung

Angeborenen Herzerkrankungen auf der Spur

Mitarbeit an der europäischen Stammzellenbank EBiSC

Das EBiSC Team (v. l.): Maike Kreutzenbeck, Dr. Klaus Neef, Rebecca Dieterich und Dr. Dr. Tomo Saric
Das EBiSC Team (v. l.): Maike Kreutzenbeck, Dr. Klaus Neef, Rebecca Dieterich und Dr. Dr. Tomo Saric, Foto: Uniklinik Köln

Induzierte pluripotente Stammzellen – kurz iPS-Zellen – können jede Zelle des menschlichen Körpers hervorbringen. Eine Eigenschaft, die sonst nur embryonale Stammzellen aufweisen. Daher werden sie als bahnbrechende Technologie angesehen. Finanziert von der europäischen Initiative für Innovative Medizin (IMI) haben sich jetzt insgesamt 26 Organisationen zu einem Konsortium zusammengeschlossen, um die Europäische Bank für induzierte pluripotente Stammzellen (EBiSC) zu gründen. Das Institut für Neurophysiologie der Uniklinik Köln ist mit dabei.

Bei der neuen Stammzellenbank auf europäischer Ebene geht es darum, der Wissenschaft und externen Partnern die Zellen zur Erforschung von Krankheiten und Entwicklung neuer Therapien zur Verfügung zu stellen. Denn: Bisher gab es keine systematische Katalogisierung und Bereitstellung dieser Zellen.

„Erst seit 2006 ist die Erzeugung von iPS-Zellen möglich – also das Umwandeln von Körperzellen in einen Stammzell-Zustand. Diese Technologie ermöglicht es, eine Krankheit unter Laborbedingungen zu untersuchen. Wenn Patienten an einer neurodegenerativen Krankheit leiden, wie beispielsweise der Parkinson-Krankheit oder an bestimmten Herzerkrankungen, können aus ihren Zellen durch die Behandlung mit bestimmten Stammzell-Faktoren iPS-Zellen generiert werden“, so Prof. Dr. Jürgen Hescheler, Leiter des Instituts für Neurophysiologie an der Uniklinik Köln.

„Dieses Konzept der Erforschung erlaubt es uns, eine Krankheit quasi in der Petri-Schale zu untersuchen. So können wir möglicherweise belastende Untersuchungen am Patienten vermeiden sowie Tierversuche umgehen, deren Ergebnisse ohnehin oft nicht auf den Menschen übertragbar sind“, erklärt Dr. Dr. Tomo Saric, der Leiter der Arbeitsgruppe am Institut für Neurophysiologie.  

Der Katalog der Leiden, die in der neuen Datenbank gesammelt werden, umfasst Herzerkrankungen (insbesondere angeborene Herzrhythmus-Störungen), neurodegenerative Erkrankungen (z.B. Huntington) und Erkrankungen des Auges. In den nächsten Monaten werden neue iPS-Zelllinien etwa zu Diabetes, Muskeldystrophie, Kardiomyopathie, Schmerzerkrankungen, Parkinson- und Alzheimer-Krankheit in den Katalog mit eingehen.

Die Arbeitsgruppe von Tomo Saric am Institut für Neurophysiologie der Uniklinik Köln ist Teil des EBiSC-Konsortiums und als eine von acht europäischen Institutionen direkt an der standardisierten Erzeugung von neuen iPS-Zelllinien beteiligt. Dies geschieht in enger Kooperation mit klinischen Partner an der Uniklinik Köln und externen klinischen Institutionen.

Die zentrale Aufgabe der Kölner Arbeitsgruppe ist es, iPS-Zelllinien von gesunden Probanden und Patienten mit genetisch bedingten Herzerkrankungen – wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen oder Kardiomyopathien – zu generieren, um molekulare Entstehungsmechanismen zu erforschen. Aus diesen Ergebnissen können später eventuell neue Therapiemöglichkeiten entwickelt werden, hoffen die Forscher. 

Für Rückfragen:

Christoph Wanko
Referent Unternehmenskommunikation Uniklinik Köln
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: +49 221 478-5548
E-Mail: presse@uk-koeln.de