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09.11.2022 Herz- und Thoraxchirurgie

Arbeit zu Aortendissektionen bei sehr jungen Patienten geehrt

EACTS/STS Award 2022 für Dr. Lühr

Priv.-Doz. Dr. Maximilian Lühr, Foto: Christian Wittke
Priv.-Doz. Dr. Maximilian Lühr, Foto: Christian Wittke

Priv.-Doz. Dr. Maximilian Lühr aus der Klinik für Herzchirurgie, herzchirurgische Intensivmedizin und Thoraxchirurgie im Herzzentrum der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät ist von der European Association for Cardio-Thoracic Surgery (EACTS) mit dem EACTS/STS Award 2022 auf dem Jahreskongress in Mailand geehrt worden. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wird jährlich für die beste Präsentation bei der gemeinsamen Sitzung mit der amerikanischen Society of Thoracic Surgery (STS) zum Thema „Aortenchirurgie“ vergeben.

Die prämierte Forschungsarbeit von Dr. Lühr ist weltweit die erste Arbeit, die sich gezielt mit dem Auftreten von akuten Stanford Typ A Aortendissektionen bei Patienten unter 30 Jahren beschäftigt hat. Die akute Typ A Dissektion geht mit einer hohen perioperativen Letalität einher und ist ein herzchirurgischer Notfall mit einer beschriebenen jährlichen Inzidenz zwischen 2.1 und 16.3 pro 100.000 Einwohner. Obwohl hauptsächlich Patienten zwischen dem 60. und 80. Lebensjahr betroffen sind, kann die Aorta auch bei sehr jungen Patienten einreißen („disseziieren“), insbesondere bei vorliegenden vaskulären Bindegewebserkrankungen (Connective tissue diseases).

„In der multi-zentrischen Arbeit konnten wir zeigen, dass der Gesamtanteil von jungen Patienten unter 30 Jahren, in einem Gesamtkollektiv von 7.914 Patienten mit Typ A Dissektion, bei knapp unter zwei Prozent liegt und die offene Operation in dem beschrieben Kollektiv erfolgreich und mit ausgezeichneten Langzeit-Ergebnissen durchgeführt werden kann. Der Anteil von Patienten mit einer Bindegewebserkrankung lag in der Studienkohorte bei knapp 40 Prozent“, so Dr. Lühr.

Die Arbeitsgruppe für Aortenerkrankungen unter der Leitung von Dr. Lühr in der Klinik für Herzchirurgie, herzchirurgische Intensivmedizin und Thoraxchirurgie beschäftigt sich mit allen Erkrankungen an der Aorta, wobei insbesondere der aufsteigenden thorakalen Aorta ein besonderer Stellenwert zukommt, da es sich hier zumeist um akut lebensbedrohliche Krankheitsbilder handelt. Zukünftig geplante Forschungsarbeiten adressieren die Optimierung von neuen klinischen Strategien und Behandlungsmethoden vor Ort an der Uniklinik Köln und im weltweiten Verbund mit mehreren internationalen Aortenzentren.