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18.05.2016 Forschung

Augenheilkunde erhält 1,3 Millionen Euro

EU fördert „Kampf gegen Blindheit“ bei Hornhauterkrankungen

Prof. Dr. Claus Cursiefen, Foto: Uniklinik Köln

„ARREST BLINDNESS“ (Übersetzung: Erblindung aufhalten) ist der programmatische Name eines neuen europäischen Forschungsverbundes, den die Europäische Union (EU) mit insgesamt sechs Millionen Euro fördert. Ziel Projektes ist es, neue Therapien zu entwickeln, die im Bereich der Hornhaut und der Augenoberfläche einer drohenden Erblindung entgegenwirken. Das Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln ist mit 1,3 Millionen Euro der zweitgrößte Projektpartner.

Erkrankungen der „Windschutzscheibe des Auges“ stellen weltweit die zweithäufigste Ursache für Erblindung dar. Die Hoffnung der Wissenschaftler: neue regenerative Therapien zu finden, welche die drohende Erblindung abwenden oder zumindest verzögern können. Damit die erreichten Forschungsergebnisse so schnell wie möglich den Patienten angeboten werden können, sind auch Medizinunternehmen an dem Projekt beteiligt. Des Weiteren werden mehrere klinische Studien initiiert, im Rahmen derer wiederum Forschungsergebnisse in die Klinik übertragen werden sollen.

Neben der federführenden Klinik in Linköping (Schweden) ist das Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln mit einer Fördersumme von 1,3 Millionen Euro der größte Projektpartner. Gemeinsam mit dem Zentrum für Klinische Studien Köln (ZKS Köln) werden außerdem zwei Studien gefördert, die in Köln erstmalig den Patienten angeboten werden können („First-in-Men“ Studien).

„Wir versuchen mit neuen Bioimplantaten den weltweiten Spendermangel bei der Hornhauttransplantation zu bekämpfen“, sagt Prof. Dr. Claus Cursiefen, Leiter der Kölner Studien und Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln.

„In der zweiten Studie versuchen wir, in Kooperation mit dem Laserzentrum Lübeck, mittels hochauflösender Bildgebungstechnologien bisher klinisch unsichtbare Lymphgefäße in der Hornhaut zu erkennen und dann gezielt zu zerstören.“

Die gesunde Hornhaut ist komplett durchsichtig und frei von Gefäßen. Nach Entzündungen kann es aber zu einem Einwachsen von Lymphgefäßen kommen. „Diese können eine Ursache von Abstoßungsreaktionen sein – vor allem nach einer erfolgten Hornhauttransplantation. Das Problem: Diese Lymphgefäße sind unsichtbar“, erklärt Prof. Cursiefen. „Experimentelle Daten zeigen uns jedoch, dass eine vorherige Zerstörung der krankhaften Gefäße das Überleben eines Hornhauttransplantates deutlich erhöhen kann. Dafür ist es notwendig, die Gefäße sichtbar zu machen. Das hoffen wir mithilfe der Lasertechnologie zu erreichen.“

Hintergrund:

Das Zentrum für Augenheilkunde ist ein europaweites Zentrum für Hornhauttransplantationen mit über 600 Transplantationen im Jahr. Das neue EU-Projekt ist das erste, das sich gezielt mit der Therapie von Erblindungsursachen an der Hornhaut und der Augenoberfläche beschäftigt. Es basiert auf dem von der Uniklinik Köln geleiteten EU-Netzwerkprojekt „Joining Forces in Corneal Regeneration“ (EU COST ACTION). Hier wird seit 2013 ein intensiver klinischer und wissenschaftlicher Austausch zwischen Universitätsaugenkliniken aus 26 Ländern Europas im Bereich von Hornhauterkrankungen gefördert.

Mehr Infos unter:

www.biocornea.eu
www.cost.eu/COST_Actions/bmbs/BM1302
www.arrestblindness.eu (im Aufbau)
www.for2240.de 

Für Rückfragen:
Christoph Wanko
Referent Unternehmenskommunikation Uniklinik Köln
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: +49 221 478-5548
E-Mail: presse@uk-koeln.de