Kontakt

Kontakt

Wichtige Links

Telefon

12.03.2020 Coronavirus

»Es kommt auf jeden Einzelnen an«

Schreiben des Vorstandsvorsitzenden an die Beschäftigten der Uniklinik Köln

Prof. Dr. Edgar Schömig, Foto: Michael Wodak
Prof. Dr. Edgar Schömig, Foto: Michael Wodak

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Deutschland und vor allem das Rheinland befinden sich in einer besonderen Situation, die durch das Virus SARS-CoV-2 ausgelöst ist. Infektionen mit diesem Virus verlaufen in den meisten Fällen harmlos, manchmal sogar unbemerkt. Bei einem gewissen Prozentsatz kommt es aber zu einem schweren Krankheitsverlauf. Einige versterben an der Infektion. Diese Herausforderung hat am Universitätsklinikum Köln bisher zu hervorragenden Reaktionen geführt. Abteilungs- und berufsgruppenübergreifend reagieren die Mitarbeiter überragend und stellen sich der besonderen Aufgabe, wofür ich mich ganz persönlich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken möchte. 

Vereinzelt kann man in den Medien, aber teilweise auch im Klinikum, verharmlosende aber auch hektische Reaktionen vernehmen. Hier hilft es, sich nochmal die wesentlichen Fakten vor Augen zu führen. Da bislang weder eine Impfung noch eine gezielte Therapie existiert, ist das Eindämmen des Infektionsgeschehens die einzige – aber konsequent angewendet – auch hochwirksame Methode im Kampf gegen SARS-CoV-2. 

Einfach erklärt bedeutet das: Man drängt das Infektionsgeschehen zurück, wenn im Durchschnitt ein infizierter Mensch während des gesamten Zeitraums seiner Infektion weniger als 1,0 andere Menschen ansteckt. Liegt dieser Wert über 1,0 breitet sich das Infektionsgeschehen aus. Liegt er deutlich über 1,0 geschieht das so rasant, dass unser Gesundheitssystem am Ende überfordert werden kann. Alle Maßnahmen müssen deshalb darauf abzielen, diesen Wert zu reduzieren. 

So verdeutlicht erkennt man leicht, dass es auf das Verhalten eines jeden Einzelnen ankommt. 

Ein unwissentlich Infizierter kann zum Beispiel beim Besuch eines Fußballspiels, aber auch beim Kinobesuch, durchaus zehn Personen anstecken und macht damit die großen Bemühungen und Opfer von anderen – beispielsweise im Rahmen aufwendiger häuslicher Isolierungen – zunichte. 

Wir im Universitätsklinikum Köln haben noch eine weitere wichtige Aufgabe in diesem Geschehen. Wir müssen unsere besonders gefährdeten Patienten schützen und das Universitätsklinikum als einen der wichtigsten Krankenversorger in Deutschland funktionsfähig halten. 

Dabei geht es im Wesentlichen darum, unsere schwer und teilweise auch lebensbedrohlich erkrankten Patienten auch weiterhin gut zu behandeln. Andererseits müssen wir uns – wie auch die anderen Krankenhäuser – darauf einstellen, weitere Covid-19 Patienten zu versorgen. Wir werden dabei unser Vorgehen der jeweiligen Situation angemessen anpassen. Diese wiederum hängt absolut – und gegenwärtig ausschließlich – von der Effektivität der Maßnahmen zum Eindämmen des Infektionsgeschehens ab und damit vom Verhalten eines jeden Einzelnen von uns ab. 

Mit freundlichen Grüßen

Univ.-Prof. Dr. Edgar Schömig

Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor

Zur Coronavirus-Informationsseite