Für schwer an Multipler Sklerose (MS) erkrankte Menschen und ihre Angehörigen bietet der Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) seit heute (01.09.2014) einen neuen, überregionalen Service an. In Kooperation mit dem Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Köln ist eine Beratungs-Hotline mit dem Ziel eingerichtet worden, die Lebensqualität von Menschen, deren MS weit fortgeschritten ist, zu verbessern oder so lange wie möglich zu erhalten. Die Hotline ist deutschlandweit unter 0221 478-98400 zu erreichen.
Das von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung im Rahmen der mitMission-Initiative geförderte Projekt ist ein niedrigschwelliges Angebot für eine schnelle und unkomplizierte Beratung über die Möglichkeiten der palliativen Versorgung. „Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Palliativmedizin sich nicht nur an Menschen wendet, die vor ihrem Lebensende stehen. Sie richtet sich auch an schwer erkrankte Menschen, um deren Probleme durch eine spezialisierte und multiprofessionelle Behandlung so gut wie möglich zu lindern“, so Prof. Dr. Raymond Voltz, Direktor des Zentrums für Palliativmedizin an der Uniklinik Köln. „Palliativmedizin und Palliativversorgung werden hierzulande noch immer häufig nur mit Sterben und Tod in Verbindung gebracht. Dabei wird übersehen, dass auch Aspekte wie Lebensqualität, Symptomlinderung und Angehörigenbetreuung zu unserer Expertise gehören“, so Prof. Voltz weiter.
Das neue Angebot für schwer an MS erkrankte Menschen und ihre Angehörigen zu palliativ-medizinischen Fragen umfasst:
- eine ausführliche Beratung zur persönlichen Situation und Therapiemöglichkeiten,
- Information über die Möglichkeiten der professionellen Versorgung bei fortgeschrittener MS und
- die Nennung von kompetenten Anbietern in der Nähe des Patienten.
Die Beratung durch qualifizierte Mitarbeiter erfolgt anonym und ist kostenfrei. Sie ist ausführlich und individuell. Sollte ein Mitarbeiter nicht persönlich erreichbar sein, so sichert ein Anrufbeantworter einen möglichst zeitnahen Rückruf. Was die Hotline nicht leisten kann, ist eine ärztliche, psychologische oder seelsorgerische Beratung.
Weitere Informationen: www.dmsg.de
Hintergrund Palliativmedizin in Köln:
Im Jahr 1983 gründete die Deutsche Krebshilfe gemeinsam mit der Klinik für Chirurgie an der Uniklinik Köln Deutschlands erste Palliativstation. Der Bedarf an palliativmedizinischer Versorgung stieg seitdem ständig und so wurde 1992 auf dem Campus der Uniklinik Köln das Dr. Mildred Scheel-Haus gebaut. Mit Einrichtung des Lehrstuhls für Palliativmedizin entstand 2004 das Zentrum für Palliativmedizin als fachlich eigenständige Klinik.
Für Rückfragen:
Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: +49 221 478-5548
E-Mail: presse@uk-koeln.de
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