Dank moderner antiretroviraler Therapie (ART) ist HIV heute behandelbar und vermeidbar, was die Chance bietet, die HIV-Pandemie langfristig zu beenden. Dennoch gab es 2023 in Deutschland rund 2.200 Neuinfektionen – ein Hinweis auf weiteren Handlungsbedarf. Die International Antiviral Society-USA (IAS-USA) hat unter Beteiligung von Prof. Dr. Clara Lehmann von der Uniklinik Köln anlässlich des jährlichen Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember neue Leitlinien zur HIV-Behandlung und -Prävention im renommierten Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlicht.
Die Leitlinien enthalten aktualisierte Empfehlungen für spezifische Patientengruppen, wie Schwangere oder Personen mit virologischem Versagen, sowie langwirksame Wirkstoffe, die die Therapietreue fördern. Zudem thematisieren sie das erhöhte Krebsrisiko bei HIV-Patienten und kardiovaskuläre Gesundheit. Neben der Behandlung steht die Prävention im Fokus, mit Betonung auf Pharmako-Gerechtigkeit, vereinfachten Therapien und Labortests sowie einem gerechten Zugang zur Versorgung.
Prof. Dr. Clara Lehmann von der Klinik I für Innere Medizin ist Mitglied des internationalen Gremiums und hebt als Co-Autorin die Rolle deutscher Einrichtungen hervor: „Es ist eine besondere Anerkennung, dass sowohl das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) als auch die Uniklinik Köln in den Leitlinien als herausragende Aushängeschilder für klinische Praxis und exzellente Forschung genannt werden.“