Im Dezember 2022 hat die Stadt Köln zusammen mit der Uniklinik Köln 30.000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger über 18 Jahren angeschrieben mit der Bitte, an einer Online-Befragung zum Thema Gesundheit und Corona teilzunehmen. Nun liegen die ersten Ergebnisse der vierten Runde der Cologne Corona-Surveillance, kurz CoCoS-Studie, vor.
Insgesamt konnten die Antworten von 4.486 Kölnerinnen und Kölnern ausgewertet werden. Ein Großteil (95,3 Prozent) gab an, keine, wenig oder mäßige Angst vor dem Corona-Virus zu haben. Etwas größer war dagegen die Angst vor Post-COVID, 14,4 Prozent der Befragten hatten entweder große oder sehr große Angst davor.
„Die CoCoS-Studie ist ein herausragendes Projekt, das in der Hochphase der Pandemie wertvolle Hinweise zum Infektionsgeschehen geliefert hat. Und auch jetzt können wir durch die Befragungen noch viele Erkenntnisse gewinnen und die Pandemie weiter wissenschaftlich aufarbeiten. Die jüngste Auflage der Studie zeigt, dass die Pandemie das Verhalten vieler Bürgerinnen und Bürger im Alltag noch prägt. Sie agieren lieber vorsichtig als fahrlässig.“, sagt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln.
So gaben 43,1 Prozent der Befragten an, Menschenansammlungen zu meiden und 43,9 Prozent, auf Begrüßungsrituale zu verzichten, um einer Ansteckung mit dem Coronavirus vorzubeugen. Das Einhalten von 1,5-Metern Sicherheitsabstand zu anderen Personen traf dagegen nur auf etwa jeden Vierten zu. Das Team befragte die Teilnehmer auch, welche Maßnahmen für sie im Falle einer Coronavirus-Infektion vertretbar sind. 64,2 Prozent finden eine generelle Isolationspflicht weiterhin sinnvoll, 26,8 Prozent waren hingegen der Meinung, dass es vertretbar ist, die Isolation zum Einkaufen zu verlassen. Etwa acht von zehn Teilnehmern würden möglichst jede Kontaktperson über die eigene Infektion informieren.
Ein weiterer Themenblock bezog sich auf die Maskenpflicht. 44,1 Prozent waren der Meinung, dass beim Einkaufen zum Schutz vor einer Infektion eine Maske getragen werden sollte. Noch mehr Teilnehmer (76,7 Prozent) sagten, in Bus und Bahn sollte weiterhin eine Maske getragen werden.
Beim Thema Karneval zeigte sich, dass die Eigenverantwortung in den Fokus der Teilnehmer zu rücken scheint. 39 Prozent der Befragten waren der Meinung, Straßenkarneval sollte ohne Corona-Beschränkungen gefeiert werden können. Ähnlich viele Personen (38,2 Prozent) befürworteten dagegen eine Maskenpflicht und/oder eine Corona-Testpflicht. Gleichzeitig sagte die Mehrheit (67,5 Prozent), Risikopersonen seien im Straßenkarneval selber verantwortlich, sich vor einer Infektion zu schützen.
Erfreulich für das Gesundheitsamt der Stadt Köln, das maßgeblich an der Durchführung der Studie beteiligt ist, sind die Ergebnisse zur Zufriedenheit mit dem Kontakt zum Gesundheitsamt, sofern dieser bestand. 75,5 Prozent bewerteten diesen mit „sehr gut“ oder „gut“, wogegen ihn nur 3 Prozent mit „sehr schlecht“ bewerteten.
Dies ist bereits die vierte Befragungsrunde im Rahmen der CoCoS-Studie unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Martin Hellmich, Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik, Uniklinik Köln, bei der es darum geht, ein vollständigeres Bild vom Infektionsgeschehen in Köln zu bekommen. „Stellvertretend für alle Studienmitarbeiterinnen und -mitarbeiter möchte ich allen Befragten der CoCoS-Studie danken dafür, dass sie durch ihre Antworten wissenschaftliche Erkenntnisse ermöglichen“, sagt Prof. Hellmich.
In der nächsten Zeit werden die Antworten genauer ausgewertet und gewichtet, um von einer kleinen Stichprobe besser auf die Gesamtbevölkerung Kölns schließen zu können. Des Weiteren wird basierend auf den vier Befragungsrunden der CoCoS-Studie eine so genannte Wächterkohorte aufgebaut, die regelmäßig zu ihrer Gesundheit befragt und ein entsprechendes Monitoring für die Stadt Köln darstellen wird. Hierfür werden noch weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer benötigt. Interessierte können Teil dieser Wächterkohorte werden und sich registrieren unter: www.cocos.uni-koeln.de.