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09.06.2016 Forschung im Nationalen Krebsplan

Kölner Projekte auf Abschlussveranstaltung in Berlin vorgestellt

v.l. Prof. Dr. Rita Schmutzler, Direktorin Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Hermann Gröhe, Bundesminister für Gesundheit
v.l. Prof. Dr. Rita Schmutzler, Direktorin Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Hermann Gröhe, Bundesminister für Gesundheit, Foto: BMG Schinkel

Prof. Dr. Rita Schmutzler und Prof. Dr. Holger Pfaff von der Uniklinik Köln haben Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe MdB und vielen weiteren Gästen auf der Abschlussveranstaltung des Förderschwerpunktes „Forschung im Nationalen Krebsplan“ Mitte Mai in Berlin die Ergebnisse ihrer geförderten Studien vorgestellt. 

„Im Rahmen des Nationalen Krebsplans haben wir Projekte gefördert, die dazu beitragen, Patientinnen und Patienten vor der Früherkennung über die Diagnose und die Behandlung besser zu begleiten und zu unterstützen. Das ist ein wichtiger Beitrag, um die Versorgung krebskranker Menschen weiter zu verbessern“, so Gröhe. Von 2012 bis 2015 unterstützte das Bundesgesundheitsministerium in dem Schwerpunkt 13 Forschungsprojekte mit insgesamt 5 Millionen Euro.

Rund 227.000 Euro flossen in eine Verbundstudie zu ethischen, rechtlichen, gesundheitsökonomischen und psychosozialen Aspekten der genetischen Untersuchung von Risikopersonen für erblichen Brust- und Eierstockkrebs unter Leitung von Prof. Schmutzler, Direktorin des Zentrums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs. Mitgewirkt haben Prof. Dr. Stephanie Stock, Gesundheitsökonomie Köln, Prof. Dr. Peter Dabrock, Lehrstuhl Systematische Theologie/Universität Erlangen-Nürnberg und Vorsitzender des Deutschen Ethikrates, sowie Prof.  Dr. Jochen Taupitz, Lehrstuhl Bürgerliches Recht/Universität Mannheim ein. In der Studie zeigte sie, dass Risikogen-Trägerinnen vor der Entscheidung für eine präventive Behandlung eine umfassende, ressourcenstärkende Beratung benötigen und dass ein Drittel der Frauen, aufgrund einer deutlich erhöhten psychischen Belastung eine psychosoziale Intervention benötigen. In den weiteren Teilprojekten konnte ferner gezeigt werden, dass eine risikoadaptierte Prävention auf der Basis der Erfassung von Risikopersonen kosteneffizient ist. Es wurde der rechtliche Regelungsbedarf identifiziert und eine Matrix als Voraussetzung zur Erarbeitung von Kriterien für die Definition von „thresholds und benchmarks“ erstellt.

Prof. Pfaff, Direktor des Instituts für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, erhielt insgesamt rund 219.000 Euro für seine Studie. Sie ergab, dass die Informationsbedürfnisse von Brustkrebspatientinnen zum persönlichen Umgang mit der Krankheit und zu Fragen der Gesundheitsförderung oft unerfüllt bleiben. Dies war vor allem in Brustzentren der Fall, welche die Vermittlung von Gesundheitskompetenz „klein“ schrieben. Zudem zeigte sich, dass die Patientinnen in der Nachsorge in ein „Loch“ fallen und nicht wirklich wissen, wer sich um sie kümmern kann. Zur Verbesserung der Informationslage der Patientinnen wurde ein Begleit- und Frageheft entwickelt, das den Patientinnen in jeder Phase der Erkrankung hilft, den Ärzten die wichtigen und richtigen Fragen zu stellen.

Aufgrund der Erkenntnisse aus dem gesamten Förderschwerpunkt werden die Gremien des Nationalen Krebsplans Empfehlungen für die Weiterentwicklung der onkologischen Versorgung in Deutschland ableiten. as