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05.02.2016 CIO

Lungenkrebspatienten treffen sich in Köln

Personalisierte Therapie für Patienten mit ROS-Mutation

Das neue Wissen um die Entstehung von Tumoren hat zu neuen Therapieansätzen geführt. Personalisierte Therapien auf Basis molekular-diagnostischer Untersuchungen führen zu deutlich verbesserten Überlebenschancen – vor allem für Patienten mit Lungenkrebs. Diese Form der Therapie, die nicht mehr das betroffene Organ, sondern die Art der Mutation ins Zentrum stellt, führt auch zu neuen Formen in der Patienten-kommunikation. An der Uniklinik Köln treffen sich nun Lungenkrebspatienten, deren Erkrankung durch die Veränderung des ROS1-Gens verursacht wird.

Der Ärztliche Leiter des CIO Köln, Prof. Jürgen Wolf, begleitet zusammen mit seiner Studiengruppe die Treffen: „Die Initiative dazu ging von einem betroffenen Patienten aus. Sie haben häufig eine sehr lange und anstrengende Krankheitsgeschichte hinter sich. Und viele von ihnen verdanken ihr Überleben nur der Tatsache, dass sie sich selbst sehr intensiv mit ihrer Erkrankung und den verfügbaren Therapieoptionen auseinandergesetzt haben.“

Lungenkrebs: Treffen von ROS1-Patienten

Termin:          Freitag, 12. Februar 2016

Uhrzeit:          15.00 bis ca. 18.00 Uhr

Ort:                 Forum (Gebäude 42), Joseph-Stelzmann-Straße 20, 50931 Köln

„Die klassischen Informationsangebote sind für diese extrem gut informierte Patientengruppe häufig nicht ausreichend und sie profitieren mehr durch den Austausch untereinander. Deshalb unterstützen wir diese Treffen sehr gerne und haben alle unsere Kooperationspartner und auch viele andere große Krebszentren angeschrieben, um Patienten mit dieser Erkrankung zu finden und sie auf das Treffen aufmerksam zu machen“, so Prof. Wolf weiter.

Im Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) an der Kölner Uniklinik wurde vor einigen Jahren die erste ROS1-Patientin in Europa behandelt. Veränderungen des ROS1-Gens kommen nur bei einem Prozent der Patienten vor, die ein Adenokarzinom in der Lunge haben. Außerdem betrifft es fast ausschließlich Menschen, die nie geraucht haben. Von der Diagnose sind theoretisch jedes Jahr circa 400 Patienten in Deutschland betroffen. Die Tumore sprechen sehr gut auf ein Medikament an (Inhibitor Crizotinib). Dieses ist bisher jedoch nur zur Anwendung bei Patienten mit ALK-Translokationen zugelassen. Im Rahmen von klinischen Studien ist aber auch die Behandlung von ROS1-Translokation möglich.

Durch das bessere Verständnis der molekularen Grundlagen der Krebsentstehung ist heute bekannt, dass die bisherigen Formen von Lungenkrebs sich in weitere zahlreiche Untergruppen ausdifferenzieren. Diese Untergruppen sind charakterisiert durch molekulare Veränderungen wie Mutationen, Translokationen oder Amplifikationen. Da diese für das maligne Wachstum der Tumorzellen verantwortlich sind, nennt man diese Veränderungen auch Treibermutationen. Jedes Jahr werden immer mehr dieser Treibermutationen entdeckt, die zielgerichtete Therapien ermöglichen.

Weitere Informationen hierzu auf der Webseite des Netzwerkes Genomische Medizin, die von der Studiengruppe Lungenkrebs der Uniklinik Köln betrieben wird.

Für Rückfragen:

Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: 0221 478-5548
E-Mail: presse@uk-koeln.de