Auf dem diesjährigen Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen in Rostock sind die Psychologen Dr. Jörn Nielsen und Daniel Scharfenberg von der Abteilung für Medizinische Psychologie | Neuropsychologie und Gender Studies an der Uniklinik Köln jeweils mit einem Posterpreis – dotiert mit 500 Euro – geehrt worden.
Dr. Jörn Nielsens Poster „Kognitiv-verhaltenstherapeutische Kurzzeitintervention zum Umgang mit Progredienzängsten bei Menschen mit Morbus Parkinson und Multiple Sklerose: Ergebnisse einer Mixed-Methods-Machbarkeitsanalyse" befasst sich mit der Angst vor dem Fortschreiten einer chronischen Erkrankung. Es zeigt die Erkenntnisse einer Machbarkeitsstudie hinsichtlich eines Gruppenprogramms zum besseren Umgang mit Progredienzängsten bei Menschen mit Parkinson-Krankheit und Multiple Sklerose.
Die auf Fragebögen und Interviews basierenden Ergebnisse haben die Relevanz der Thematik bestätigt: Alle Teilnehmenden bewerteten die Inhalte und Methoden als sehr nützlich. Auf Basis dieses ersten Studienabschnitts erfolgte der Start einer aktuell laufenden klinischen Studie zur Wirksamkeitsanalyse dieses Interventionsansatzes. Die Ergebnisse werden 2025 erwartet.
Daniel Scharfenberg hat seinen Preis für das Poster „Exploratory Graph Analysis of cognitive functioning in individuals with Parkinson's Disease" erhalten. Ziel der Analysen war es, die Struktur kognitiver Funktionen in Menschen mit Parkinson-Krankheit datenbasiert zu untersuchen und mit einer theoretisch hergeleiteten Struktur zu vergleichen. Die Kenntnis dieser Struktur ist von zentraler Bedeutung, um zuverlässig kognitive Beeinträchtigungen diagnostizieren zu können, welche ein häufiges nicht-motorisches Symptom bei Menschen mit der Parkinson-Krankheit darstellen. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit datenbasierter Untersuchungen zur Struktur kognitiver Funktionen und geben einen Ausblick auf eine alternative Perspektive, bei der die Kognition als ein Netzwerk aus miteinander interagierenden kognitiven Funktionen betrachtet wird.