Univ.-Prof. Dr. rer. medic. Nicole Ernstmann hat zum 1. November 2022 den Ruf auf die W3-Professur für Versorgungsforschung der Universität zu Köln angenommen. Die Professur ist am Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) angesiedelt.
„Ich freue mich sehr, die Versorgungsforschung am Standort Köln stärken und neue Impulse setzen zu können“, sagt Prof. Ernstmann. Am Life Science Campus Köln wird sie laufende Forschungskooperationen weiterverfolgen sowie neue Projekte initiieren. Dekan Univ.-Prof. Dr. Gereon R. Fink ergänzt: „Prof. Ernstmann wird durch ihre angesehenen Forschungsaktivitäten wesentlich dazu beitragen, den gesellschaftsrelevanten Forschungsbereich Gesundheit und Gesellschaft in Köln weiter auszubauen.“ Ihre Forschungsschwerpunkte sind die patienten- und familienzentrierte Versorgungsforschung in der Onkologie, die Entwicklung und Bewertung neuer Versorgungsmodelle, die Kommunikation zwischen Patienten und Betreuenden sowie die Gesundheitskompetenz. In ihren Forschungsprojekten entwickelt, evaluiert und implementiert sie unter anderem komplexe Interventionen zur Verbesserung der psychosozialen Versorgungsqualität von Krebspatienten und ihren Angehörigen. Hier kann sie in Köln an die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) anknüpfen. Zusammen mit Univ.-Prof. Dr. Holger Pfaff, Direktor des IMVR, plant sie den weiteren Ausbau des Zentrums für Versorgungsforschung.
Weitere Schnittstellen identifiziert Prof. Ernstmann zu den Forschungsprogrammen des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE) sowie dem Zentrum für Versorgungsforschung Köln (ZVFK). In Köln will sie auch die Zusammenarbeit mit dem Cologne Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk (CoRe-Net) und dem Zentrum für Ethik, Recht, Ökonomie und Sozialwissenschaften der Gesundheit (CERES) stärken.
Prof. Dr. Nicole Ernstmann verfügt über langjährige Lehrerfahrung in den Bereichen Versorgungsforschung, Medizinsoziologie und Rehabilitationswissenschaften. Sie verwendet insbesondere aktivierende, problemorientierte Lehrmethoden vor dem Hintergrund aktueller Forschungsergebnisse. Zudem ist sie als Dozentin an der Spring School des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (DNVF) und der DFG-Nachwuchsakademie Versorgungsforschung tätig.
Sie ist Diplom-Psychologin und examinierte Krankenschwester. Nach ihrer Promotion im Jahr 2007 habilitierte sie sich 2012 für die Fächer Versorgungsforschung und Medizinische Soziologie an der Universität zu Köln (2013 Fakultätspreis für die beste Habilitation). Auslandsaufenthalte führten Sie zuvor 2008 an die American Psychosocial Oncology Society nach Irvine, USA und 2009 an die University of Michigan nach Ann Arbor, USA.
Nach fünf Jahren Forschung als Juniorprofessorin für Medizinsoziologische Versorgungsforschung an der Universität zu Köln, wo sie zum Schluss als stellvertretende Direktorin des IMVR tätig war, folgte Prof. Ernstmann 2016 dem Ruf auf eine W2-Professur an die Universität Bonn. Dort war sie zuvor als Leiterin der Forschungsstelle für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung an der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie tätig. Die Versorgungsforscherin hat kontinuierlich Drittmittel - u.a. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Bundesministerium für Gesundheit und der Deutschen Krebshilfe - eingeworben und ihre Forschungsergebnisse national und international erfolgreich publiziert.