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19.10.2022 Innere I

Neue Studie zu extrapulmonaler Tuberkulose

680.000 Euro für Studie zur Verbesserung der Versorgungssituation

Dr. Isabelle Suárez und Dr. Jan Rybniker, Fotos: Klaus Schmidt / Christian Wittke
Dr. Isabelle Suárez und Dr. Jan Rybniker, Fotos: Klaus Schmidt / Christian Wittke

Wenn man von Tuberkulose hört, denkt man zunächst an eine Lungenerkrankung. Knapp 30 Prozent der Tuberkuloseerkrankungen in Deutschland betreffen jedoch extrapulmonale Organe. Die durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis ausgelöste Erkrankung befällt zunächst die Lunge, was häufig unerkannt bleibt. Später infizieren die Bakterien dann Lymphknoten, Knochen oder das Gehirn. Diese schwer zu behandelnde Form der Tuberkulose wurde wissenschaftlich bislang vernachlässigt. Eine mit fast 680.000 Euro geförderte multizentrische und prospektive Studie des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) soll nun helfen, die frühzeitige Erkennung und Behandlung betroffener Patientinnen und Patienten zu verbessern. 

„Ziel der über drei Jahre laufenden Studie ist es, Biomarker für die extrapulmonale Tuberkulose (EPTB) zu identifizieren, um so Risikofaktoren für ihre Entwicklung zu erkennen und eine Biomarker-gestützte Behandlung von EPTB-Patienten zu ermöglichen“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Jan Rybniker, DZIF-Wissenschaftler an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln. Zu diesem Zweck werden klinische Daten und Proben von Patientinnen und Patienten mit EPTB an insgesamt sechs Standorten (Bonn, Borstel, Frankfurt, Hamburg, Heidelberg, Köln) in einer zentralen Biobank zusammengeführt, analysiert und ausgewertet.

Mit der unter Leitung der DZIF-Forschenden Priv.-Doz. Dr. Isabelle Suárez und Priv.-Doz. Dr. Jan Rybniker an der Uniklinik Köln durchgeführten neuen Studie wird eine bereits seit 2018 im DZIF laufende Pilotstudie (EX-TB-Studie) multizentrisch unter dem neuen Namen mEX-TB weitergeführt. „Die Erkenntnisse dieses Projekts werden nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Regionen mit sehr hoher Inzidenz für Tuberkulose, wie das südliche Afrika, aber auch Asien und Osteuropa, zu einer verbesserten Versorgung von EPTB-Patienten führen“, sagt Dr. Suárez.

Das Forschungsteam hofft, dass die Studienergebnisse dazu beitragen werden, die von der Weltgesundheitsorganisation geforderten Ziele zur Elimination der Tuberkulose bis 2050 zu erreichen.