Ob ein Gespräch, ein kleiner Spaziergang übers Gelände, eine vorgelesene Geschichte oder eine kleine Besorgung im nahegelegenen Kiosk: Bei den Patienten der Station 15.2 im Bettenhaus sorgen seit Ende Juli zehn Freiwillige des neu eingerichteten Ehrenamtlichen Besuchsdienstes der Uniklinik Köln für Abwechslung im manchmal eintönigen Krankenhausalltag. Die meisten von ihnen sind nicht mehr berufstätig und hatten den Wunsch, einen Teil ihrer freien Zeit kranken Menschen zu schenken. Carla Breden ist eine von ihnen.
Die 66-Jährige besucht Patienten und hat zudem die Koordination der Ehrenamtlichen übernommen. Zusammen mit ihren neuen Kollegen erarbeitet sie regelmäßig einen Besuchsplan, den sie der Station zur Verfügung stellt. Dabei teilen sie sich so auf, dass an jedem Tag der Woche jeweils zwei Besucher für die Patienten da sind. »Seit dem Start haben wir mehr als 150 Besuche auf der Station durchgeführt. Mal dauert ein Gespräch 30 Minuten, manchmal ist der Gesprächsbedarf aber auch so groß, dass mehr als anderthalb Stunden vergehen, ehe wir uns verabschieden. Und manchmal ist es
nur der Wunsch nach einer Tageszeitung«, erzählt Breden. Die Resonanz der Patienten ist bisher durchweg positiv und auch die Mitarbeiter aus Pflege und Patienten Service berichten von spürbarer Zufriedenheit und Dankbarkeit bei den Besuchten.
Damit die ehrenamtlichen Besucher Freude an ihrer Aufgabe haben, wirklich helfen können und auch auf die Herausforderungen im Umgang mit kranken Menschen vorbereitet sind, durchlaufen sie vor ihrem Einsatz ein speziell auf sie zugeschnittenes Seminar. »Hier stellen wir die Uniklinik vor, besprechen die Aufgaben und die Rolle der ehrenamtlichen Besucher, schulen in Hygiene und Kommunikation«, berichtet Dagmar Overbeck, Leiterin Empfang und Telefonservice, die den Ehrenamtlichen Besuchsdienst seitens der Uniklinik Köln betreut. »Von den Pflegeleitungen der Station erhalten die Teilnehmer Informationen über die Struktur der Station und die wesentlichen Krankheitsbilder.« Eine gute Verbindung zu den Stationsmitarbeitern ist für alle von Vorteil. Bevor es zum Patienten geht, der sein Einverständnis zu einem solchen Besuch gegeben haben muss, erhalten die Ehrenamtlichen am Pflegestützpunkt Informationen darüber, wen sie besuchen können und welche Besonderheiten wie beispielsweise Isolationen es gibt. Eine Ausweitung des Besuchsdienstes auf andere Stationen ist geplant.
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