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08.07.2014

Neuer Hornhautexperte verstärkt Augenklinik

Uniklinik Köln mit größter operativer Erfahrung im Bereich lamellärer Hornhauttransplantationen deutschlandweit

Ist die Hornhaut des Auges schwer beschädigt oder erkrankt, bewahrt häufig nur eine Transplantation vor der dauerhaften Erblindung. Bei den neuen lamellären Verfahren wird jedoch nicht mehr die komplette Hornhaut ausgetauscht, sondern lediglich die erkrankte Schicht. Die Eingriffe, bei denen es auf hundertstel Millimeter ankommt, erfordern besonders viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Mit der Berufung von Prof. Dr. Björn Bachmann bündelt das Hornhautteam des Zentrums für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln jetzt die gemeinsame Expertise aus über 1.300 lamellären Hornhaut-transplantationen (DMEK und DALK). In Deutschland verfügt das Zentrum damit über die derzeit größte operative Erfahrung auf diesem Gebiet.

„Bei den minimalinvasiven Eingriffen werden je nach Erkrankungsort nur die vorderen oder die hinteren Anteile der Hornhaut entfernt und durch die entsprechenden gesunden Anteile einer Spenderhornhaut ersetzt. Die gesunden Teile der eigenen Hornhaut bleiben erhalten“, erklärt Prof. Bachmann, der zuvor als Oberarzt und ärztlicher Leiter der Hornhautbank an der Augenklinik des Universitätsklinikums Erlangen tätig war. Die dabei angewandten lamellären Transplantationstechniken DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty) und DALK (Deep Anterior Lamellar Keratoplasty) gehören zu den Schwerpunkten des Mediziners im Bereich der Hornhautchirurgie.

Liegen Erkrankungen der inneren Zellschicht vor, ersetzt der Augenchirurg bei der DMEK die einlagige hintere Zellschicht der Hornhaut samt der dazugehörigen Unterlage. „Diese 10 bis 15 Mikrometer dicke Struktur kann als Ganzes von der Spenderhornhaut abgezogen werden“, so Prof. Bachmann. „Glücklicherweise rollt sich diese Schicht in Flüssigkeit zusammen. Wenn wir die erkrankte Zellschicht entfernt haben, können wir die Spenderrolle deshalb durch sehr kleine Schnitte in das Augeninnere einbringen, ausbreiten und von hinten an die Hornhautrückfläche anlegen.“

Bei Patienten mit einer Erkrankung der vorderen Hornhautanteile kommt die DALK-Technik zum Einsatz. „Durch Lufteingabe in die tiefen Schichten der Hornhaut trennen wir künstlich die innere dünne Schicht von weiter vorne gelegen Hornhautschichten“, erläutert der Chirurg. „Danach können die vorderen Schichten herausgetrennt und durch eine gesunde Spenderhornhaut ersetzt werden – bei dieser wurde zuvor die innere Schicht entfernt.“

Der Vorteil: Im Vergleich zu älteren Verfahren sind diese beiden neuen Operationstechniken viel schonender für das betroffene Auge und es kommt nur sehr selten zu Abstoßungsreaktionen. „Die Wundheilung ist im Falle der DMEK oft bereits nach wenigen Wochen abgeschlossen. Nach dem Eingriff kann der Patient manchmal schon nach einigen Tagen deutlich schärfer sehen“, sagt der Mediziner.

Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeit befasst sich der 39-Jährige hauptsächlich mit Mechanismen, welche die Gefäßneubildung in der Hornhaut beeinflussen und das Risiko einer Abstoßungsreaktion nach Hochrisiko-Hornhauttransplantationen reduzieren. Ein weiterer Forschungs-schwerpunkt von Prof. Bachmann sind neue kollagene Biomaterialien, die zur Defektdeckung bei Patienten mit chronischen Hornhautgeschwüren implantiert werden können und so die Wundheilung fördern sollen.

Prof. Dr. Claus Cursiefen, Direktor des Zentrums für Augenheilkunde, ergänzt: „Durch die neuen Materialien werden wir zukünftig die Möglichkeit haben, Patienten mit Wundheilungsstörungen im Bereich der Hornhaut flächendeckend besser zu versorgen.“

Weitere Informationen unter www.dmek.de                                  

Für Rückfragen:

Anja Schattschneider
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
Uniklinik Köln
Telefon: 0221 478-5548
E-Mail: presse@uk-koeln.de

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