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20.01.2012

Pionier der Lebenswissenschaften wird geehrt

Prof. Klaus Rajewsky wird mit der Ehrendoktorwürde geehrt

Prof. Klaus Rajewsky wird heute (20.01.2012) mit der Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln geehrt. Damit würdigt die Fakultät seine Forschungen rund um die Funktion der B-Zellen, über die Entstehung von Lymphdrüsenkrebs sowie innovative methodische Entwicklungen zur Erforschung der genetischen Grundlagen von Krankheiten.

Spätestens mit den sogenannten konditionalen Knock-out-Mäusen wurde Prof. Rajewsky weltbekannt. Er entwickelte eine Technik, mit der in Mäusen Gene gezielt in bestimmten Zellen, Geweben und Organen aus- und eingeschaltet werden können. Diese Technik zählt mittlerweile zu den etablierten Methoden zur Erforschung der Rolle der Gene bei der Krankheitsentstehung und wird in
Forschungslaboren weltweit genutzt. Prof. Rajewsky hat Pionierarbeiten über die Entwicklung und Funktion der B-Zellen, den Antikörperfabriken des Immunsystems, vorgelegt. In seinem Labor in Köln war es ihm zudem Mitte der
neunziger Jahre zusammen mit seinem Team und den anderen Kölner Arbeitsgruppen gelungen, B-Zellen als Ursprungszellen des Hodgkin-Lymphoms, des häufigsten Lymphdrüsenkrebses, zu identifizieren.

„Er hat dabei immer besonderen Wert auf die klinische Relevanz seiner Arbeiten gelegt und so entscheidend zu dem Verständnis maligner Veränderungen des blutbildenden Systems, insbesondere dem Morbus Hodgkin, beigetragen. Dabei war er eine der treibenden Kräfte, die in Kooperation mit der Medizinischen Klinik I
und dem Institut für Pathologie der Universität zu Köln diese Forschung in kurzer Zeit zu einem weltweiten Ansehen brachte“, so der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Krieg.

Klaus Rajewsky gilt als einer der herausragenden Lebenswissenschaftler Europas, er hat außerordentlich erfolgreich eine große Zahl junger Wissenschaftler ausgebildet, die jetzt in leitenden Positionen auf der ganzen Welt großen Anteil an der schnellen Weiterentwicklung biologisch-medizinischer Forschunghaben. Mehrere von Ihnen sind auf entsprechende Positionen auch der Universität zu Köln oder benachbarter Universitäten berufen worden.

„Dadurch hat er sich in ganz besonderer Weise um die Medizinische Fakultät unserer Universität verdient gemacht“, so Prof. Dr. Thomas Krieg. „Viele jüngere Wissenschaftler wurden von seinen Arbeiten geprägt und verwenden bei verschiedenen biologisch-medizinischen Fragestellungen seine Techniken. In Köln
wurde so der Grundstock für eine Reihe von Sonderforschungsbereichen geschaffen. Außerdem spielte sein Einfluss eine große Bedeutung bei der Einrichtung des Zentrums für Molekulare Medizin der Universität zu Köln und letztlich auch bei der Schaffung des Exzellenzclusters für Alters-assoziierte
Erkrankungen CECAD.“

Vita: Prof. Klaus Rajewsky wurde 1936 geboren und studierte in Frankfurt und München Medizin und Chemie. Sein Medizinstudium schloss er 1962 mit einer Dissertation im Institut für Chemie der Universität Frankfurt ab. Es folgte dann eine Zeit am Pasteur Institut in Paris sowie am Institut für Genetik der Universität zu Köln. Dort wurde er kurze Zeit später Leiter einer neu eingerichteten Gruppe, die sich auf Fragen der Immungenetik konzentrierte. 1970 schließlich wurde er Direktor einer Abteilung am Institut für Genetik. Nach fast 40 Jahren Forschung in Köln wurde Prof. Rajewsky 2001 im Alter von 65 Jahren emeritiert. Statt in den Ruhestand ging er in die USA zur Harvard Medical School an das Center for Blood
Research in Boston. 2011 kehrte er nach Deutschland zurück, um am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch zu forschen.
Prof. Rajewsky erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen. Darüber hinaus ist er Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften im In- und Ausland, darunter der National Academy of Sciences of the USA und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Seine wissenschaftlichen
Arbeiten haben in über 400 Publikationen Niederschlag gefunden – die meisten in hochkarätigen Journalen, wie Cell, Science und Nature.

Für Rückfragen:
Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation
Telefon: 0221 478-5548
E-Mail: presse@uk-koeln.de